„Allenfalls ein wenig Haushalt!“
meinte der Doktor gestern, als ich bei ihm war, weil irgendwie gar nichts mehr ging und ich vorher meine Tour abgebrochen hatte, nachdem ich vor Muskelschmerzen in den Beinen kaum noch laufen konnte…..
Wenn der wüsste, was haushaltsmässig alles nötig wäre, hätte er das vermutlich anders formuliert
Aber der Reihe nach, denn natürlich hat diese Ansage auch eine Vorgeschichte, die etwas mit meinem Job zu tun hat:
Angeschnitten hatte ich die in den letzten Tagen ja schon – und so war der Gang zum Arzt gestern auch die logische Konsequenz, um aus der Überlastungssituation heraus zu kommen, nachdem die letzten Ruhetage erholungsmässig nichts gebracht hatten.
Grund genug für den Arzt, mich erst mal für eine Woche aus dem Verkehr zu ziehen, nachdem er ein längeres Gespräch mit mir geführt hat.
Wobei er – aufgrund meiner Vorgeschichte – die Muskelschmerzen als eher psychosomatisch bedingt eingeordnet hat, als Symptom einer nicht nur körperlichen Überlastung und erstes Vorzeichen eines möglicherweise beginnenden Burn-Outs.
Wenn ich darüber nachdenke, könnte er damit wohl Recht haben, denn Ähnliches habe ich ja schon mal erlebt. Damals begann auch alles mit Muskelschmerzen, für die sich keine Ursache finden liess, mit steigendem Schmerzmittelkonsum, Lustlosigkeit und Scheuklappenblick immer in Richtung Arbeit, der mich kaum noch schlafen liess.
Und es endete in einem depressiven Schub, der meine damalige Welt komplett ins Wanken gebracht hat.
Also genau da, wo ich ganz bestimmt nicht wieder hin will.
Deshalb war es sicher gut, dass ich gestern die Notbremse gezogen habe:
Die Woche Pause wird mir gut tun und es ist auch gut und entlastend, dass ich am Montag nochmal einen Termin beim Doktor habe, bei dem er sehen will, ob das jetzt was gebracht hat.
Wenn nicht, wird er mich wohl noch weiter krankschreiben.
Doch immerhin merke ich schon, dass sich gerade was löst:
Die Muskelschmerzen sind erträglicher geworden, seit gestern Mittag habe ich keine Schmerzmittel mehr gebraucht und geschlafen habe ich auch wie ein Stein, ohne alle Stunden wach zu werden.
Deshalb werde ich die Woche auch nutzen, um genau das zu tun, was der Arzt mir empfohlen hat:
„Machen Sie nichts. Erholen Sie sich.
Denken Sie nicht an Ihre Arbeit. Gehen Sie spazieren.
Tun Sie etwas für sich!“
Und dann fiel auch noch der oben zitierte Satz mit dem Haushalt…
Vermutlich wird die avisierte Diagnostik also gar nicht nötig sein, die für die nächste Woche angedacht ist, falls es mir bis dahin nicht besser gehen sollte.
Klar aber auch, dass nun noch weitere Konsequenzen folgen müssen:
Allem Voran ein Gespräch in der Firma, wenn ich wieder arbeite, in dem es darum gehen muss, die Überlastung anzuzeigen und Lösungsmöglichkeiten dafür zu finden.
Schmecken wird denen das nicht, aber was muss, das muss!
Denn irgendwie brauche ich auch wieder Energie für andere Dinge und kann nicht meine ganze Kraft in Arbeit investieren um den Preis, das sonst – fast – nichts mehr geht….
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