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Denkfehler

Man sollte uns an freien (Sonn)-Tagen wirklich das Internet abstellen. Oder zumindest Facebook, Twitter und ähnliche Plattformen.

Denn dann wäre uns erspart geblieben, schon wieder mit dem rechten Müll konfrontiert zu sein, der sich kaum zwei Wochen nach Chemnitz  nun heute im Sachsen-Anhaltinischen Köthen abspielt.

Leider steht zu befürchten, dass es da nun auch wieder zu Ausschreitungen kommen könnte, nachdem gestern abend ein junger Deutscher ums Leben gekommen ist, der nach einem Streit mit zwei jungen Männern aus Afghanistan einem Herzinfarkt erlag, was aber in keinem ursächlichen Zusammenhang mit dem Streit gestanden haben soll, wie seitens der Polizei gerade getwittert wurde.

Eine Tatsache, die allerdings die ortsansässigen  – und wohl auch zugereisten – Nazis keinesfalls davon abhält, nun trotzdem ihren Trauermarsch abzuhalten und den beiden Migranten  die Schuld in die  Schuhe zu schieben. Momentan (19:00 Uhr) jedenfalls laufen da schon etwa Tausend Irre durch die Stadt – und wie nicht anders zu erwarten, ist auch de AfD wieder mittendrin. bzw. beteiligt sich mit einer Online-Hetzkampagne erste Güte:
Allen voran die unsägliche -wohl „Diensthabende“ Weidel, während das Statement der noch unsäglicheren Storch noch auf sich warten lässt.Schlimmes befürchten lässt auch die Tatsache, dass der Verstorbene der Bruder eines schon mehrfach vorbestraften, in der Szene nicht unbekannten Rechtsextremen ist, wie von verschiedenen Quellen gemeldet wurde.
Und ebenfalls für „Diskussionsstoff“ sorgt –  wie in Chemnitz – wieder mal der Umstand, dass einer der beiden Tatverdächtigen wohl demnächst abgeschoben werden sollte.

Traurig, dass es den Tod eines Menschen zu beklagen gibt – aber noch trauriger, wie der nun instrumentalisiert wird, eine erneute rechte Hetzkampagne zu veranstalten…..

Bleibt noch anzumerken, dass auf einer Gegenkundgebung von Dessau -nazifrei aktuell  hundert Menschen gegen den braunen Mob stehen.

Hätte ich mal den Computer heute aus gelassen…..
Denn das hatte ich mir anders gedacht.

Unpolitisch

Merkwürdig, wie gelegentlich eins zum anderen kommt.

Beispielsweise habe ich heute morgen ein Bild  entdeckt, dass ein Freund auf FB gepostet hat, um damit seinen alltäglichen Abendgruss zu illustrieren ( den ich sehr schätze).

Ein Bild, wahrscheinlich irgendwo im Netz gefunden, passend zu seinem Text, aber ich bin mir nicht wirklich sicher, ob er auch weiss, was es damit auf sich hat. Ein Elefant auf einem Ast wie ein Vogel – irgendwie abstrus….. und doch irgendwie auch faszinierend in seiner offensichtlichen Unlogik.
Was er wohl sieht, der Elefant?
Und war er denkt?
Und dabei fühlt?

Fragen über Fragen –  und jedenfalls ein Anreiz, mich damit mal genauer zu beschäftigen.
Zeit dafür habe ich heute ja – und die Fortsetzung der Urlaubsberichte kann gerne noch einen Tag länger warten, obwohl ich natürlich damit irgendwann auch mal zu Potte kommen möchte…. (Ihr merkt, ich drücke mich ein wenig davor).
Ausserdem ist es auch ganz fein, sich mal nicht mit dem Blick auf die aktuelle politische Lage und dem täglichen Horror der Meldungen über die rechten Schwachmaten zu beschäftigen.

So war mit Googles Hilfe dann auch schnell herausgefunden, dass es sich bei dem Bild um den Ausschnitt einen Plattencovers handelt, welches die schwedische Band Isildurs Bane für ihr Album Colours Not Found In Nature verwendet hat.
Doch mit dem Album werde ich mich gelegentlich wohl  noch mal näher beschäftigen  – das soll also hier gerade nicht Thema sein.Denn spannender war für mich im Moment die Frage, wo dieses Coverbild herkommt, bzw. wer der Künstler ist, von dem es stammt?

Und das nicht nur, weil ich Elefanten mag, sondern auch, weil das Bild in seiner Gesamtheit  – ähnlich wie die anderen Bilder des Booklets, soweit ich sie bisher gefunden haben – mich förmlich fesselt.Denn ich liebe surreale Bilder mit ihren ungewohnten Perspektiven und überraschenden Verknüpfungen der unterschiedlichsten Realitäten.Also hat es mir  keine Ruhe gelassen, bis ich heraus gefunden habe, dass die Elefanten allesamt von Orlando Florin Rosu stammen, einem rumänischen Fotografen und Graphiker, der noch einiges mehr in dieser  oder ähnlicher Art, – aber auch Gebrauchsgrafiken – gemacht hat, wie seine Galerie auf Adobe Stock zeigt.

Leider spuckt Google – ausser  weiteren Galerien auf diversen anderen Stock-Foto-Seiten – kaum andere Informationen über Rosu aus, die mich trotzdem interessiert hätten, zumal mir manche seiner auf Adobe zu findenden Arbeiten schon länger bekannt – teils seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts von Kunstpostern  – und häufig auch im Zusammenhang mit dem Gedanken:

„Das könnte ich mir gut an der oder der Wand vorstellen“

ohne dass ich gewusst hätte, wer der Künstler ist, von dem sie stammen.

Aber das hat sich ja nun geändert!
Wieder was dazu gelernt :-)
Und unpolitisch war es ausserdem …. was ja auch mal schön ist.

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