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Ordnungsprinzipien

Wenn man meine Liebste fragen würde, ob ich ein ordnungsliebender Mensch sei, so könnte sie diese Frage wohl nicht mit einem eindeutigen „ja“ oder „Nein“ beantworten.
In der Tat bin ich im täglichen Leben eher Freund einer gewissen Nachlässigkeit, mein Schreibtisch spricht da eine eindeutige Sprache:
Papiere beispielsweise archiviere ich auf einfachen Stapeln, das Neueste immer obenauf – mit gelegentlichem Umschichten, wenn ich mal etwas suche.
Immerhin ist mein – optisches – Gedächtnis aber so gut, dass ich in der Regel noch weiss, wo ich das Gesuchte finden kann und auf die Art ging bisher auch noch nichts verloren.

Deutlich ordentlicher bin ich aber, wenn es um den Inhalt meines Computers geht. Denn da  werden wichtige Daten immer gleich in den richtigen Ordner abgelegt, Bilder nach Datum einsortiert und Schriftwechsel chronologisch geordnet, weil ich da anders nicht mehr durch finden würde.

Zum richtigen Pedanten werde ich allerdings, wenn es um meine Hobbies – Musik und Lesen geht:

Für Musik auf meinem Rechner benutze ich schon seit Jahren eine Datenbank ( „Clementine„), die mir wirklich gute Dienste leistet und schnell und zuverlässig jedes Musikstückchen findet.
Das gleiche gilt auch für meine inzwischen auf mehrere Hundert Exemplare angewachsene E-Book-Sammlung:
Da ich ja schlecht auf der Leiter vorm Regal stehend nach bestimmten Titeln oder gar einzelnen Textstellen suchen kann, habe ich mich vor einiger Zeit entschlossen, auch hierfür eine Datenbank zu nutzen: Calibre
Und diese – kostenlose – Datenbank möchte ich Euch mal kurz vorstellen, denn sie ist ein wirklich sehr vielseitiges Werkzeug nicht nur, was Ordnung halten oder schnelle Textsuche innerhalb der Bücher angeht, sondern auch, um Bücher auf den Reader zu schicken (Per USB-Kabel – oder im Falle eines Kindles* sogar per Mail) – oder Bücher von einem Format ins andere zu konvertieren.
Selbst PDF-Dateien und sogar gespeicherte Webseiten (HTML) kann das Programm problemlos in die üblichen E-Book-Formate umwandeln und so Reader-tauglich machen – eine Möglichkeit, die ich auch gerne nutze, um beispielweise Freitexte komfortabel auf dem Reader  lesen und  archivieren zu können.
(Wobei mir gerade auch noch die Möglichkeit durch den Kopf geht, dass ich ja auch unsere Kochrezepte so konvertieren damit ein Kochbuch in E-book-Form erstellen könnte.
Ein alter Reader würde sich bestimmt noch finden, um das umzusetzen. Schliesslich habe ich einige von den Dingern)

Also wirklich ein schönes und vielseitiges Stück Software, was der Inder Kovid Goyal sich da ausgedacht und zunächst für LInux entwickelt hat – und immer noch weiter entwickelt.
Inzwischen sind auch – ebenfalls kostenlose – Versionen für Windows und Mac-Computer erhältlich, so dass es wirklich einfach ist, Ordnung in jeder E-Book-Sammlung zu halten.
Das schaffe ja selbst ich 8-)


*) Shame on me:
Ja, ich weiss, dass die Kindles ein Amazon-Produkt sind!
Und ich weiss auch, dass es nicht politisch korrekt ist, Amazon zu unterstützen.

Und nein, ich bin dort kein Kunde, auch wenn ich ein Kundenkonto habe, um die Cloud nutzen zu können!

Die Reader aus dem Hause Amazon nutze ich, weil sie gegenüber den vorher von mir favorisierten Tolinos einfach robuster sind und auch mal einen Sturz von der Bettkante vertragen, ohne das gleich das Display hinüber ist. Denn die funktionieren auch mit sechs bis acht Jahren und wenig rücksichtsloser Behandlung auf dem Buckel noch problemlos wie am ersten Tag, während drei – jüngere – Tolinos hier mit gebrochenen Displays oder anderen Hardwarefehlern in der Schublade der endgültigen Entsorgung entgegen schlummern…

Ausserdem kann ich meine Bücher einfacher zwischen verschiedenen Readern synchronisieren und so  beispielsweise mit der entsprechenden App sogar auf dem Handy nahtlos weiterlesen, wenn ich unterwegs mal ein wenig Zeit habe. Der Amazon-Cloud und der einfachen Vernetzung der verschiedenen Reader sei Dank.
Das funktioniert sogar mit älteren Readern, wie ich sie durchweg benutze und billig in der elektrischen Bucht geschossen habe….
Tolino bietet diese Möglichkeit zwar inzwischen auch, aber lange nicht in der Perfektion, die Amazon derweilen erreicht hat.
So ist es für mich neben der – aus meiner Sicht – besseren Qualität der Reader auch eine Frage der Bequemlichkeit gewesen, warum ich vor einiger Zeit auf die gebrauchten Amazon-Geräte umgestiegen bin.

4 Replies to “Ordnungsprinzipien”

  1. Ich nutze Calibre schon seit einigen Jahren um Ordnung in meine E-Books und Texte zu bringen. Wirklich ein gutes und sinnvolles Programm. Was deine Kindle/Tolino Erfahrungen betrifft, so lief es bei mir, genau umgekehrt. ch habe Anfangs einen Kindle gehabt und fand es sehr eingeschränkt. Bin dann auf Tolino umgestiegen und war sehr zufrieden, auch was den Wechsel vom Gerätzur App betriff (lese ja auch viel auf dem Handy). Habe gerade einen neuen Tolino, den mit dem größeren Display, und bin begeistert.

    1. ach ja, noch was. Wenn du eure Kochrezepte als E-Book konvertieren willst, so gibt es da ein freies Tool als Extension zu Open Office writer, heißt Writer2epub. Ich habe damit sogar E-Books für den Verlag erstellt und war recht zufrieden. Sicher nicht so komfortabel wie Papyrus oder Jutoh, dafür aber kostenlos.

    2. Für mich war nach dem dritten gekillten Tolino Schluss.

      Zwei hatten defekte Displays und einer wohl einen defekten Speicher, weshalb er sich immer wieder aufhängte.
      Danach hab ich erst mal überlegt, aus zwei kaputen einen ganzen zu machen, indem ich das intakte Display des dritten auf einen der zwei ersten verpflanze, aber den Gedanken habe ich schnell wieder aufgegeben, als ich im Netz gesehen habe, dass man die Dinger nicht zerstörungsfrei öffnen kann….

      Da kam dann der erste Uraltkindle (Kindle4) ins Haus, der schnell zu meinem Lieblingsreader avancierte, dazu noch zwei baugleiche als Reservegeräte und ein Paperwhite, den heute meine Liebste benutzt.
      Was ich an den ollen Dingern wirklich schätze ist die Bedienung über Tasten – die wirklich gut funktioniert – und wie gesagt ihre Robustheit aufgrund ihrer stabilen Gehäuse, die auch einen Sturz von der Bettkante nicht übel nehmen.
      Und da ich zu de alten Readern jeweils ein Originalcover mit integrierter Beleuchtung habe, klappts auch mit dem Lesen im Dunkeln, ohne die Nachtischlampe an haben zu müssen.
      Übrigens hab ich für alle vier Kindles zusammen gerade mal 100 Euronen bezahlt, weil die Dinger mit etwas Geduld in der Elektrischen Bucht gelegentlich für ganz kleines Geld zu finden sind.

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