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Flimmerabend

Fernsehen ist ja nicht so meins.
Ausser ein, zwei Krimis, die ich regelmässig gucke, gelegentlich mal Nachrichten und hin und wieder einer Schmonzette wenn mir danach ist bleibt die Kiste normalerweise aus.
Es sei denn, da kommt mal ein Film, der mich besonders interessiert – was selten genug der Fall ist. Dummerweise läuft der oft genau dann, wenn ich keine Zeit habe – oder so spät, dass ich den guten Gewissens eigentlich nicht sehen kann, weil die Nacht sonst zu kurz wird.
So ging es mir auch mit diesem Film, dar vor ein paar Tagen auf Arte lief:

Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit

Den hätte ich gerne gesehen, aber ich war so platt, dass ich sicher dabei eingeschlafen wäre. Die Geschichte hat mich nämlich wirklich interessiert:

„Ein paar Fotos, einige Gegenstände, mehr bleibt oftmals nicht übrig von einem Leben. Mr. May arbeitet beim Londoner Sozialamt und hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die Angehörigen von einsam Verstorbenen ausfindig zu machen. Beharrlich verfolgt er jede einzelne Spur, um der Identität und der Geschichte des Toten näherzukommen. Die Asche der Toten bewahrt er so lange wie möglich auf, in der Hoffnung, dass sich doch noch einer der Angehörigen bei ihm meldet.
Oftmals ist er jedoch der einzige Teilnehmer der von ihm mit viel Sorgfalt veranstalteten Beerdigungen. Die Fotos der Toten sammelt er in einem eigens dafür angelegten Foto-Album und wird so zum Erinnerungsträger vieler sonst Vergessener.
In der Tat scheint Mr. May den Toten näherzustehen als den Lebenden. Die Arbeit scheint sein Hauptlebensinhalt zu sein, er lebt sehr zurückgezogen und beschäftigt sich auch in seiner Freizeit mit seinen Fällen. Als ihm der Direktor schließlich kündigt, besteht er darauf, seinen letzten Fall auch über seinen Arbeitsvertrag hinaus ordentlich abzuschließen.
„Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit“ ist die Geschichte dieser letzten Suche. Der Fall William Stoke zeigt, welch wundersame Wendungen ein Menschenleben nehmen kann. Die Menschen, die den Verstorbenen auf einem Stück Lebensweg begleitet haben, kennen jeweils ganz unterschiedliche Versionen von William „Billy“ Stoke. Ein sehr anrührender Film über das Leben, das Glück und die Vergänglichkeit.“

Aber zum Glück gibt es ja die Mediathek, also werde ich heute die Gelegenheit nutzen  und mich – hellwach und ohne schlechtes Gewoissen – vor den Fernseher setzen, um mich hoffentlich gut unterhalten zu lassen.

Der Link: Arte
Verfügbar bis 24.01.2018

2 Replies to “Flimmerabend”

  1. Es scheint ein wirklich schöner Film zu sein. Da ich keinen Fernseher habe, musste ich auch die Mediathek heranziehen. Nach 20 min hab ich abgeschaltet, weil es sooo traurig war. Bin halt ne Heulsuse.
    Schönen Tag für Sie!

    1. Ich hab den Film zu Ende gesehen und war sehr beeindruckt über den Respekt, den Mr. May jedem Toten entgegen gebracht hat – und seine Bemühungen, ihnen ihre Würde zurück zu geben.

      Für mich war s ein wunderbar nachdenklicher und stiller Film.

      Ich wünsche auch einen schönen Tag

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