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Ich hasse Reggae

Jedenfalls, wenn ich ihn zwangsweise hören muss, wie heute morgen in der Warteschleife unseres Internet-Providers. Gefühlte tausend Stunden Gute-Laune-Musik, wenn man eigentlich gar keine gute Laune hat, das nervt.

Aber der Reihe nach:
Heute morgen beim Aufstehen begrüsste mich die Liebste mit den Worten:

„Das Internet geht nicht!“

Was ich schon irgendwie erwartet hatte, weil ich ja wusste, dass unser Router ein Software-Update bekommen würde. Die einschlägige Fachpresse verbreitet das ja schon seit Wochen und lässt sich in den höchsten Tönen über den „Mehrwert“ aus, den der Router anschliessend haben würde.

Aber „Mehrwert“ ist natürlich nicht, nachdem unser Provider das neue Betriebssystem für seine Bedürfnisse angepasst (will sagen : kastriert) hat und nun an alle Kunden ausrollt.
Im Gegenteil hätte man heute Morgen eigentlich von „Minderwert“ sprechen müssen, denn erst mal ging –  wie eigentlich immer nach solchen Aktionen – natürlich nichts mehr.
Der Router wollte keine Verbindung mehr ins weltweite Netz aufbauen und berief sich auf Kommunikationsfehler mit seiner Gegenstelle beim Provider.
Da half auch kein Neustart und kein Zurücksetzen auf Werkseinstellungen, einfach nichts.
Demzufolge war auch kein Aufspielen einer nicht kastrierten Version direkt von der Herstellerseite des Routers möglich.
Denn wo kein Netz, da auch kein Update….

Also hab ich  nach Ausschöpfen aller mit „Hausmitteln“ machbaren Varianten schlussendlich doch die Hotline des Providers bemüht und bin – logisch – in der Warteschlange gelandet.
Schliesslich ist ja unser Router nicht der einzige, der heute Nacht mit dem Update beglückt wurde. Und sicher bin ich auch nicht der Einzige, der dort zwangsweise mit schlechten Instrumentalversionen der Hits von Bob Marley, Desmond Dekker, Jimmy Cliff & Co traktiert wurde….
Eine Tortur – und ich habe mehr als einmal überlegt, ob ich nicht einfach auflege.
Aber dann hätte ich mich beim nächsten Versuch wieder hinten in der Schlange anstellen müssen.
Das ging also nicht.
Also warten und Zähne zusammenbeissen.

Irgendwann war ich endlich auch an der Reihe und hatte das Glück eine „sachkundige“ Service-Mitarbeiterin am Telefon zu haben, die mich zunächst damit abwimmeln wollte, genau das zu wiederholen, was ich vorher schon selbstständig und eigenverantwortlich ausprobiert hatte.

„Starten sie den Router neu – wenn das nichts hilft, setzen Sie ihn auf Werkseinstellung zurück“

um dann auf konsequentes Nachfragen hin damit rauszurücken, dass wohl erst noch ein Patch auf den Router aufgespielt werden müsse, weil

„…das Router-Update einen Fehler enthält.
Die Techniker arbeiten daran, das kann aber noch dauern“

Kurz darauf – ich hatte inzwischen mein Handy zum Modem umfunktioniert und ins W-LAN eingebunden – erste zögerliche Lebenszeichen vom Router:

Internet an – Internet aus – Internet an – Internet aus ….. to be continued

Stabil geht anders … nervige Time-Outs  … lahmer Seitenaufbau –  die Bastelhamster sind wohl am Werk.
Allerdings wusste ich vom letzten Update, dass es geschlagene zwei Tage gedauert hat, bis alles wieder einigermassen stabil lief. Und so lange mochte ich diesmal nicht warten.
Ergo hab ich mir über mein Handy das Software-Update direkt vom Hersteller runtergeladen und per USB-Stick in den Router transferiert:
Nun läuft der wieder wie ’ne Eins und auch der versprochene „Mehrwert“ ist erkennbar – deutlich stabileres Streaming von Musik und Video und schnellerer Seitenaufbau beispielsweise unserer Blogs.
Bis zum nächsten Zwangs-Update….


Bleibt nur noch, Abbitte bei Bob, Desmond und Jimmy zu leisten.
Denn die Überschrift dieses Beitrags stimmt natürlich nicht so ganz:

Eigentlich mag ich Reggae – im Orginal und gut gespielt….(Link führt zu Spotify)
Dann kommt die gute Laune auch wieder :-)


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