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Leitgedanke

Vor einigen Tagen hatte ich ja noch geschrieben, dass ich eigentlich kein richtiges Motto für das neue Jahr habe und eher vage formuliert:

„Deshalb erspare ich mir auch gute Vorsätze fürs neue Jahr.
Warum auch sollte ich mir den Stress machen und mir Dinge auf die Agenda setzten, die bei genauerer Betrachtung wenig realistisch sind und im Grunde nur Stress bedeuten?
Stattdessen versuche ich lieber kleine Ziele zu erreichen, die heute, morgen oder in einer Woche erreichbar sind und gucke dann, in welche Richtung es anschliessend weiter geht.“

Kurz gefasst könnte man das wohl mit einem Wort zusammen fassen –

„Schaumermal!“

– oder eventuell auch so interpretieren, dass ich noch keine wirkliche Idee davon hatte, was das vor uns liegende Jahr für mich bringen könnte.
Aber noch ist es ja nicht zu spät, und ich glaube, man kann auch am 11. Januar diesbezüglich ein wenig nachnivellieren.

Anstoss dazu gibt mir ein Bild und ein kurzer Satz dazu, den ich gestern auf FB gefunden habe:

„Wenn Du es eilig hast, gehe langsam.“

So einfach und so wahr!

Denn dieser Satz beschreibt ziemlich genau das, was ich schon seit über zwei Jahren eher zwangsläufig praktiziere, weil meine Beinkrankheit mich um so eher mit Schmerzen an ihre Existenz erinnert, je schneller ich versuche, von der Stelle  zu kommen – Gehe ich langsam, komme ich viel weiter….

Und das lässt sich bestimmt auch auf andere Bereiche des Lebens übertragen, in denen diese Entschleunigung – noch – nicht greift.

Will sagen, dass es möglicherweise  nicht nur einen Versuch wert ist, auch da mal zu probieren, etwas Tempo raus zu nehmen – arbeitsmässig z.B. habe ich damit sogar im letzten Jahr schon angefangen, indem ich Stunden reduziert habe.
Und das ist mir sehr gut bekommen.

Aber es gibt auch noch andere Teile meines Lebens, wo eine Verlangsamung des Tempos gut sein könnte.
Etwa bei meinem Konsumverhalten:

– statt ein Buch auf Biegen und Brechen zu Ende zu lesen zu wollen und dabei bis in die Puppen wach zu bleiben, könnte ich ja z.B.  auf mehr Schlafzeit achten. Das Buch läuft mir sicher nicht weg und alle Buchstaben sind auch am nächsten Tag noch da…..
– statt der schnellen „Stulle auf die Hand“ wenn ich nach Hause komme und mich an den Computer setze, könnte ich auch wieder zu den Teestündchen übergehen, die ich vor  Jahren während der Anfangsphase meines Strohwitwerlebens zelebriert habe – ganz genüsslich mit Gurkensandwiches und gutem Tee auf dem Sofa sitzend…..
– statt „mal eben“ nach der Arbeit einzukaufen, könnte ich etwas mehr planen  und damit sogar Zeit sparen, wenn ich gleich mehrere Einkäufe auf einmal erledigen kann…..
– usw.usw…..

Je länger ich darüber nachdenke, um so mehr fällt mir dazu ein….
Und damit kristallisiert sich ein wenig ein Motto heraus, dass mich in diesem Jahr begleiten könnte:

„slow down“

Dabei wird es grundsätzlich wohl auch darum gehen, wieder zu lernen, bestimmte Dinge bewusster und mit etwas mehr zu Überlegung anzugehen, als ich das bisher getan habe.
Aber das kann ja nicht schaden – und Spontanität bleibt trotzdem noch erlaubt.

10 Replies to “Leitgedanke”

  1. Von Slow down kann ich ich gerade nur träumen und ich freue mich gerade auf nichts mehr als auf ruhigere Zeiten, auf einen stinknormalen Tagesablauf und einfach mehr Ruhe.

  2. Die Gedanken habe ich schon seit einiger Zeit und mit Beginn der Raunächte habe ich begonnen, morgens nicht als erstes an den Computer zu gucken, sondern erst einmal eine Tarot-Meditation zu machen. Da geht es nicht darum zu erfahren was die Zukunft bringt, sondern einfach in den Bildern versinken, die Karten zu berǘhren, einen Schritt in die Anderswelt (oder wie immer man es nennen will) zu machen, dann langsam sich lösen und den Tag zu beginnen. Eigentlich dachte ich, dass wäre am Ende der Raunächte vorbei, aber ich mache es immer noch und es tut mir sehr sehr gut.

    1. Ich glaube, jeder Mensch braucht seine eigenen Strategien diesbezüglich.
      Und die wollen erst entwickelt werden.
      Denn leider ist e ja heute so, dass wir ganz oft zwei oder mehr Dinge gleichzeitig machen (müssen).
      Autofahren und telefonieren gleichzeitig – wie oft bei meiner Arbeit.

      Fernsehen und Essen, lesen und Musik hören – mach ich in meine Freizeit ganz oft.
      Dabei kommt immer eine SAche zu kurz – was schade ist.

      Und das ist auch eine Überlegung hinter meinem Posting, die Dinge wieder voneinander zu trennen und damit auch einen Entschleunigung zu erreichen.

  3. Da haben Sie wieder mal vollkommen recht. Mir ist zB aufgefallen, dass viele auch nur essen können, wenn die Glotze nebenbei läuft. Auch frühstücke vor dem Computer, der Rest ist aber ohne Ablenkung. Die Freiheit zu haben nichts zu tun ist die einzige wahre Freiheit. Für den Rest der Freiheiten muss man ziemlich viel bezahlen.

  4. Auf dem Rückweg vom Gym musste ich an Ihren Beitrag denken: bei uns gibt es einen kleinen Fluss und Canada Gaense lassen sich dort im Oktober nieder, und fliegen im Maerz wieder nach Canada zurück. Nun wechseln die Maedels und Burschen regelmäßig die Strasse weil das Gras gegenüber natürlich grüner ist, mit der Folge, dass alle Autofahrer geduldig warten müssen bis die Gruppen hinüber gewatschelt sind. I love it 😊

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