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Flüsterleise

Das lauteste an unserer neuen Hausangestellten ist das Plätschern des Wassers, während sie emsig ihre Trommel rotieren lässt:Zumindest während sie dafür sorgt, dass unsere Wäsche wieder sauber wird. Beim Schleudern und Pumpen wird sie etwas energischer, aber auch nicht so aufdringlich laut wie ihre Vorgängerin, die alle Tätigkeiten mit einem ziemlichen Lärm nach aussen dokumentieren musste.
Schick angezogen ist die Neue ausserdem, natürlich in adretten Weiss, aber doch mit dem gewissen Pfiff, der sie modern und gefällig wirken lässtUnd auch die Kommandozentrale ist sehr gelungen, so dass es keine Gebrauchsanweisung und keinen Dolmetscher braucht, wenn sie Anweisungen entgegen nehmen soll. Natürlich hab ich ihr direkt nach dem Einzug erst mal kräftig Arbeit aufgehalst, denn meine gesamte Wäsche aus der letzten Woche muss ja auch mal wieder sauber werden. Aber das steckt sie klaglos weg und werkelt gerade unverdrossen an ihrem ersten Probelauf.
Waschen – spülen – schleudern, so wie es ihre Aufgabe ist.
Und ich glaube, sie erledigt die zu meiner vollsten Zufriedenheit, genau wie der nette Verkäufer, der sie überpünktlich geliefert und gleich auch betriebsfertig angeschlossen hat.

Genau so muss das :-)

Zoff

Ungewohnt ist es, nach Hause zu kommen und nicht gleich freundlich begrüsst zu werden. Stattdessen in der ganzen Wohnung Ruhe, keine Katzenseele zu sehen. Auch meine übliche Begrüssungsfloskel „Hallo Jungs und Mädel“ führte zu keiner Resonanz.

Dann also nicht :-/

Hab ich mir erst mal einen Kaffee gekocht und mich an den Schreibtisch gesetzt, um meine „Buchführung“ zu machen, da höre ich es unter dem Bett quaken – offensichtlich Ellie, die Hein da wortreich zur Minna macht.
Zwischendurch leise Maunzer von ihm, die weitere Tiraden zur Folge haben.Und dann begann meine Phantasie etwas zu spielen – denn offensichtlich war man sich da unter dem Bett nicht so ganz einig – und ich versuchte mir vorzustellen, was die Beiden da wohl gerade diskutieren:

Elli: „Los, Hein, aufstehen – der Dosenöffner ist da!“
Hein: „Lass mich schlafen, ich bin noch so müde“
Elli: „Los, hoch mit Dir, der kommt gerade nach Hause, da muss er doch erst mal Näpfe füllen“
Hein: „Keine Lust“
Elli: „Das kannst Du doch nicht machen, der erwartet das doch, das wir jetzt kommen – und wir könnten ihm doch wenigstens eben mal guten Tag sagen!“
Hein: „Müde“
Elli: „Mit Dir ist aber auch gar nichts anzufangen – immer bist Du nur müde! Dann geh ich jetzt halt allein! Dir ist es doch sowieso egal, was andere von Dir denken!“
Hein: „Grummel“
Elli: „Mehr als pennen kannst Du auch nicht! Aber dann wunder Dich nicht, wenn es erst heute Abend neues Futter gibt“
Hein: „Futter?“
Elli: „Ja Futter! Du bist doch der Verfressene von uns beiden! Und du wirst dabei immer dicker, weil Du den Hintern nicht hoch bekommst“
Hein: „—“
Elli: „Nun mach schon, man muss sein Personal schliesslich bei Laune halten“
Hein: „Futter!“
Elli: „Ach, dann wird der Herr munter!“
Hein: „Hetz mich nicht“
Eli: “ Nun mach schon! Sonst ist es zu spät!“
Hein „Aber nur, weil ich Hunger habe“

Kurz darauf standen beide vor mir und verlangten – ja, richtig – eine Füllung der Näpfe.
Dann wurde gefressen und anschliessend zog man sich wieder ins Lotterlager unterm Bett zurück.

Tja…..

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