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Tierversuche

Vor einiger Zeit geisterten massenweise Videos durchs Netz, die die Angst der Hauskatzen vor gewöhnlichen Salatgurken thematisierten. Wobei entsprechende Versuche seinerzeit bei unseren drei Fellnasen nur gelangweilte Blicke und ein merkliches Kopfschütteln provozierten über den Blödsinn, den der Dosenöffner sich da mal wieder hat einfallen lassen.
Ein klassischer „Schuss in den Ofen“ also..

Trotzdem geb ich ja nicht auf und so hab ich mich auch an ein neues Experiment gewagt, dass seit einigen Tagen die Runde macht:
Angeblich sollen Katzen magisch von auf den Boden geklebten Quadraten angezogen werden und sie zu ihrem bevorzugten Sitzplatz erklären. (#Catsquare)
Ein einfacher Versuchsaufbau, schnell nachzustellen. – und so hab ich mich halt auch der Mühe unterzogen,  das mit unseren Jungs und Mädel zu probieren:
Ein entsprechndes Quadrat jedenfalls war schnell auf den Flurfussboden geklebt – sehr zur Verwunderung von Herrn Fiete, der bald herbei eilte, um aber nicht hinein zu steigen, sondern eine ganze Weile in meditativem Staunen verharren:
Ähnlich gings auch mit dem nächsten Probanden, Herrn Hein:
Wobei dem ein kurzer Blick genügte, um festzustellen, dass sich nichts futterähnliches im Versuchsaufbau befand und somit diese graphische Figur auf dem Fussboden für ihn keinerlei Relevanz besässe.
Die Dame in der Runde, Frau Elli, zeigte sich völlig desinteressiert. Was aber auch darin begründet liegen mag, dass sie es als unter ihrer königlichen Würde betrachtet, sich mit Geometrie und ähnlichem neumodischen Schnickschnack zu beschäftigen….

Also so mal wieder ein klassischer Fehlversuch!

Wobei zu dessen Ende nicht mal mehr so ganz klar zu sein schien, wer den nun hier Versuchsleiter und wer „Kaninchen“ ist. Denn die Blicke der Herren strahlten doch ein wenig die Erwartung aus, dass ich nun im Quadrat Platz nehmen solle:
Aber ich geb nicht auf.
Der nächste Versuch kommt bestimmt – und ich werde berichten :-)
Bleibt noch zu erwähnen, dass keiner der Versuchsteilnehmer bei den Versuchen zu Schaden gekommen ist – der Tierschutz muss also nicht benachrichtigt werden…

P.S.: Ich bitte die schlechte Qualität der Bilder zu entschuldigen. Mehr gibt mein Handy ohne Blitz im dämmerigen Flur leider nicht her….

Kurztrip

Mehr ist aus meinem Besuch bei der Liebsten in Berlin leider nicht geworden.
Freitag hin und Samstag nach dem Frühstück zurück, weil es mir doch noch nicht so gut ging, wie ich es uns gewünscht hätte – und nachdem ich die Nacht von Freitag auf Samstag  mit Muskelschmerzen mehr auf der Bettkante sitzend als im Bett liegend verbracht hatte.
Dumm, wenn man seine (Bedarfs-) Medikamente zu Hause vergisst.
Immerhin  haben wir aber am Freitag schön zusammen Spargel essen können und am Samstag gabs auch noch ein gemeinsames Frühstück.

Danach trennten sich unsere Wege dann leider wieder.
Während die Liebste  am Kollwitzplatz ein Rendevouz mit unserem Ex-Bundestagspräsidenten hatte, bin ich gemächlich über leere Bundesstrassen zurück gen Hamburg gerollt:
Bundesstrasse5Teilweise bei schönstem Frühlingssonnenschein wie hier in den Weiten Brandenburgs, kurz vor zu Hause dann aber auch mit heftigstem Regen- und Graupelschauern, so dass ich schlussendlich doch froh war,  wieder zu Hause zu sein.

Was allerdings wirklich schade ist: Da hat uns meine Vergesslichkeit mal wieder einiges von der wenigen gemeinsamen Freizeit gekostet, die wir uns mühsam zurecht organisieren – und das ist mehr als doof. Zumal der Mai so vollgepackt ist (Kirchentag !!!!) dass es wohl keine gemeinsamen Wochenenden geben wird, an denen wir beide frei haben.

Geschlafen hab ich dann heute Nacht gut – auch Dank der richtigen Medizin.
Bleibt also die Lehre fürs nächste Mal:
Doch lieber wieder eine ordentliche Reiseapotheke mitnehmen!

Pfefferminztee

Tee und Zwieback –  das steht heute auf meinem Küchenzettel, nachdem ich mir letzte Nacht nochmal das wenige Essen von gestern durch den Kopf gehen lassen musste und mit Magenschmerzen aufgewacht bin.
Und so bin ich denn  heute lieber im Bett geblieben und habe bei der Gelegenheit auch  gleich den Schlaf der letzten Wochen nachgeholt, statt zur Arbeit zu fahren.

Mittlerweile –  am Abend – geht es auch wieder etwas besser und so steht hoffentlich dem Besuch bei meiner Liebsten in Berlin nichts im Wege, der für dieses Wochenende geplant ist.

Und nun leg ich mich wieder hin. Müde genug bin ich immer noch ….

Pferdehaargeschichte

Morgen und Übermorgen sind zwei Tage, über die man streiten könnte, was da nun in meinem Dienstplan steht. Denn da sagt die tiefblaue Farbe der eingetragenen Dienste eigentlich nur, dass man (noch) nichts genaues weiss:

DPEntweder, man betrachtet die Tage als arbeitsfrei mit dem Risiko, zum Dienst gerufen zu werden – oder man sieht sie als geplante Dienste, die eventuell nicht gebraucht werden und dem betroffenen Mitarbeiter dann als zusätzliche Freizeit zur Verfügung stehen.

Wobei ich jetzt mal dahin gestellt sein lasse, welche Sichtweise die Positive und welche die Negative ist. Fakt ist jedenfalls, dass man ( ich) sich an solchen Tagen nicht wirklich etwas vornehmen kann, denn erst will abgewartet werden, ob der Dienstfernsprecher klingelt und was die Stimme darin  zu verkünden hat…..

Wobei es  auch noch einen grossen  Unterschied macht, welche Eventuell-Dienste da vorab eingetragen wurden:
Steht da irgend was mit einem „F“, könnte es sein, dass der Anruf morgens um  5:00 Uhr kommt und man im Schweinsgalopp und ungeduscht zur Firma hetzen muss. dafür ist man dann aber Mittags auch fertig.
Steht da jedoch wie in meinem Fall sowas wie „N1/S1″ , so kann man zwar beruhigt ausschlafen und der Körperpflege fröhnen, muss aber damit rechnen, dass einen die guten oder schlechten Nachrichten noch bis nachmittags um 15:00 Uhr ereilen können und man dann möglicherweise bis 22:00 Uhr am Schaffen ist.
Sprich, auf die Art ist der ganze Tag irgendwie im Eimer!
Weshalb diese Art der Vorplanung so ungefähr das unbeliebteste ist, was es auf unseren Dienstplänen gibt.

Aber, was muss , das muss. (irgendwie, jedenfalls)

Denn zumindest die Kollegen, die als Pflegebereitschaft auch einen Teil der Logistik in unserer Firma abdecken wenn unser Büro nicht besetzt ist, sind immer froh, nicht erst lange rumtelefonieren zu müssen, wenn sich jemand krank meldet, sondern einfach auf einen -sogenannten- „blauen Dienst“ zurückgreifen zu können, der im Hintergrund zur Verfügung steht.
Die Kunden müssen ja schliesslich versorgt werden, und nicht jede lange Tour ist einfach aufzuteilen, wenn die Personaldecke sowieso schon eng ist.
Und da ich  selbst auch Pflegebereitschaftsdienste fahre, habe ich auf diese Möglichkeit ebenfalls schon das eine oder andere Mal zurückgreifen müssen.

Trotzdem sind diese blauen Kleckse in meine Dienstplan für mich auch eine Premiere.
Denn dass ich da für Spätdienste „eingeplant“ bin – und das auch gleich noch an zwei Tagen hintereinander, das hatte ich noch nie.
Normalerweise trifft mich sowas nur im Frühdienst und dann weiss ich oft schon am Abend vorher, dass ich nicht frei habe, sondern wie üblich um vier mein Wecker klingeln muss. Einen „Notstart“ nach telefonischem Weckdienst  habe ich in fast sieben Jahren in der Firma jedenfalls nur einmal hinlegen müssen.

Also abwarten, was morgen und übermorgen passiert.
Frei oder nicht frei, dass wird sich dann erst entscheiden.
Mit etwas Glück könnte dabei ja herauskommen, dass ich bis Montag nicht arbeiten muss –  und das hätte schon Charme :-)
Mit Pech ………………..freut sich mein Überstundenkonto :-/
Aber ausschlafen kann ich auf jeden Fall!

Bliebt noch die Frage klären, was das ganze jetzt mit Pferdehaaren zu tun hat?
Denn schliesslich reiten wir ja nicht zu unseren Kunden?

Nun, da war doch dieser olle Grieche…….. aber lest selbst: Wikipedia

Metamorphosen

Oder: Der Kühlschrank war schuld!

Damals, vor fast fünf Jahren, stand unser Umzug von Altona nach Wilhelmsburg bevor und wie das so ist, ergaben sich daraus auch einige Transportprobleme.  Unter anderem gab es spontan auch den im verlinkten Beitrag erwähnten Kühlschrank zu transportieren, zunächst ins Zwischenlager in Eppendorf in den Keller der besten Schwiegermutter von allen, später von dort in die neue Wohnung nach Williburg.
Nun packt man so ein 1,60 Meter hohes, sperriges Teil mal nicht eben in den Kofferraum, wenn nur zwei Kleinwagen zur Verfügung stehen. Nach einigem Messen und Überlegen und dem Studium der Preislisten für Mietwagen ergab sich so nur die eine Lösung, dass wohl die Rückbank unseres Pandas ihren Platz räumen müsse, um unsere Transportprobleme zu lösen. Das hatte auch den Vorteil, dass wir für die Zeit des Umzuges dann gleich einen Mini-Möbelwagen zur Verfügung hätten, in den man immerhin 10 Bananenkartons packen könnte.

Also, gesagt getan:
Die Bank flog raus und landete auch in Eppendorf im Keller.
Nur für den Umzug!
Aber wie das bei uns ja oft so ist, wurde dieses vorübergehende Provisorium zur Dauerlösung, und der Panda hat in den folgenden Jahren noch einige Umzüge geschultert und reiste vollgepackt nach Regensburg, Stuttgart, Leipzig und Berlin, also immer dahin, wo meine Liebste in den letzten Jahren gearbeitet hat.
Möbelwagen
Immer auch mit dem Gedanken im Kopf, man könne die Bank ja schnell wieder einbauen zwischendurch, um aus dem Minilaster wieder einen PKW zu machen….
Andererseits war es aber auch ganz praktisch, mal eben ein Fahrrad, eine Waschmaschine, Spülmaschinen  und diverse Möbel transportieren zu können, ohne erst lange Umbauten vorzunehmen. Also blieb die Bank im Keller und der Panda hinten leer. Bis gestern.
Autobasteln
Denn langsam wird es Zeit, der Wagen wird Anfang Mai  an meinen Sohn weitergegeben und der möchte halt doch lieber ein komplettes Auto als einen Bausatz zum Selbstzusammenfrickeln.

Und wir bekommen Kühlschränke ja nun auch ohne grössere Schraubereinsätze in unser neues Dickschiff. Zwei Griffe und die Rückbank ist draussen – und ebenso schnell wieder drin, wenns sein muss :-)

Bestaunlich

Es gibt ja Kunstrichtungen, die mich durchaus faszinieren.
Steampunk ist eine davon. Schon seit ich in meiner Jugend Jules Verne’s Geschichten von Kaptän Nemo verschlungen habe,
Und ich staune eigentlich immer wieder über Masken, Skulpturen – ja auch technische Geräte, die in diesem Stil gestaltet sind – aus Dingen, die andere wegwerfen würden.
Wie zum Beispiel diese Kaffee-Tante, die ich mir wunderbar vorstellen könnte, wenn es darum geht, wer mir morgens den Kaffee ans Bett bringt 8-)
KaffeetanteMehr und anderes davon gibts hier zu sehen  – und es lohnt sich, alle drei Seiten durchzublättern: Bored Panda

Tiefenentspannt

Herr Fiete macht alles richtig:
KaminwetterGanz entspannt auf dem Lammfell vor dem Kamin liegen und sich vom Tanz der Flammen einlullen lassen, während die Dosenöffner mal wieder einiges auf dem Zettel haben für die freien Tage.
Denn draussen gibts ja eh nix zu sehen:
Ostersamstag
Manchmal würde ich so gerne mit ihm tauschen!

Kommunikationsgestört

Manchmal bin ich aber auch ein Schussel!

Heute morgen z.b. als ich das Haus verlassen habe, ohne eines meiner wichtigsten Werkzeuge einzupacken, meinen Dienstfernsprecher.

Nicht nur, dass sich darin mein Telefonbuch befindet, sondern auch andere mehr oder wichtige Daten habe ich so normalerweise immer zur Hand, wenn ich dieses Gerät bei mir habe – und  ich hab mich auch wirklich inzwischen  sehr daran gewöhnt, jederzeit und überall aufs Internet zugreifen und so unter Anderem per Messenger mit der Liebsten kommunizieren zu können.FernsprecherSo hatte ich denn den Vormittag über eine ungewollte Gelegenheit zu einer Reise in die Vergangenheit:

Selbst nicht erreichbar – was ich gar nicht sooo dramatisch fand – war ich allerdings auch nicht in der Lage  von mir aus mit meiner Umwelt in fernmündlichen  Kontakt zu treten  oder gar meiner Dame des Herzens eine guten Morgen zu wünschen  – zumal ich zu meinem Leidwesen festellen musste, dass ich nicht mal ihre Handynummer weiss.
Da blieb also diesbezüglich die einzige Möglichkeit, vom Büro aus meine eigene Nummer anzurufen in der Hoffnung, dass ich am anderen Ende  Ihre Stimme hören würde.

Aber Pustekuchen.

Die Anrufe wurden zwar zu Hause registriert, aber nicht entgegen genommen, weil meine Angetraute der Meinung war, da riefe eine Kollegin aus dem Büro an, wie das Display ja auswies. Und der wollte sie nun nicht erklären müssen, dass ich ohne Telefon unterwegs bin…
Nun hätte ich ja   noch unsere Festnetznummer probieren können, aber die ist leider  auf mein Handy umgeleitet. Das  hätte dann wohl genauso wenig genützt – denn auch da wäre wieder die Bürodame im Display erschienen. (siehe oben)

Dumm gelaufen.

Aber trotzdem war das heute eine gute Erfahrung, mal wieder so unterwegs zu sein wie vor zwanzig Jahren. Hat sie mir doch gezeigt, wie abhängig ich inzwischen von der Nervensäge in meiner Hosentasche bin.

Früher hatte ich ganze Telefonbücher im Kopf und konnte gut damit leben, mir wichtige Informationen und Termine erst während meiner Boxenstops im Büro zu holen.
Heute dagegen verlasse mich in vielen Situationen alleine auf die Datenbank mit Internetzugang und Sprechmöglichkeit, die ich immer mit mir rumschleppe.
Folglich hatte ich auch den ganzen Vormittag über das Gefühl, das mir da was fehlt,
ja, teilweise habe ich sogar regelrechte Entzugserscheinungen gespürt.

Was mir allerdings nicht gefehlt hat, waren die nervigen Störungen, die das Ding gelegentlich mit seiner Klingelei verursacht.

„Wenn die Bäckervögel singen….“

WundertäterSo beginnt das Buch, das ich mir gerade neu auf den Ebook-Reader gepackt habe – Erwin Strittmatters „Wundertäter“-Trilogie.
Auch der Anfang des ersten Kapitels ist mehr als vielversprechend:

STANISLAUS kommmt in Waldwiesen zur Welt, verbraucht vor seiner Geburt teures Winterholz, und sein Vater Gustav verprügelt die Hebamme

Das fängt also mal gut an und ich bin gespannt, ob mich das Buch genauso fesseln kann wie  vor ein paar Wochen  „Der Laden“ mit seinen drei Teilen.
Die knapp 1600 Seiten hatte ich jedenfalls in gut vier Wochen weg gelesen, anfangs noch mit reichlich Pausen, zum Schluss aber den letzten Teil fast in einem Rutsch und so neugierig, dass ich mir irgendwann in der Pause eines Doppeldienstes sogar noch eine Lese-App und das Buch aufs Handy geladen habe, um auch während solcher  Arbeitsunterbrechungen  weiterlesen zu können. Moderner Cloud -Technologie und damit möglicher Synchronisation des jeweiligen Lesefortschritts zwischen Handy und Ebook-Reader sei Dank. :-)

Aber zurück zum Buch:

Auch der aktuelle Wälzer hat wieder gut 1600 Seiten und den Klappentext dazu gibts hier: Aufbau-Verlag

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Mein Fazit:

Für mich war es spannend bis zum Schluss …. und damit sicher nicht der letzte Strittmatter, den ich gelesen habe

Am Anfang

Nachdem ich nun lange einfach die Klappe gehalten habe, und mein alter Blog schon anderthalb Jahre brach liegt, hab ich hin und her  überlegt und mich auch nicht leicht  mit der Entscheidung getan, ob und wie ich die Gedanken festhalten kann, die mich die ganze Zeit über beschäftigt haben und auch aktuell mal mehr mal weniger Thema sind.

Noch mal an das Alte anknüpfen, um über mein -inzwischen Alltag gewordenes- Leben als Strohwitwer zu berichten, zu beschreiben, wie es mir mit dem Alleineleben geht, mit meinen Einschränkungen durch Krankheiten, Problemen des Jobs, alltäglichen Wirrnissen und kleinen oder grossen Katastrophen  oder was auch immer damals Thema war?

Oder blogmässig in der Versenkung bleiben und mich weiterhin auf spärliche Statusäusserungen auf der anderen Plattform beschränken, auf der ich mich eine Zeitlang sehr viel bewegt habe und von der ich jetzt merke, dass sie mich eigentlich nur noch nervt mit ihren täglichen Katastrophenmeldungen aus der grossen weiten Welt und vom politischen Klima in dieser Republik?
( Nicht, dass mir das am Arsch vorbeiginge, aber ich merke halt, dass  sich immer mehr ein Gefühl der Reizüberflutung breit macht in mir, dass ich abstumpfe und Vieles einfach wegscrolle, weil ich es schlicht nicht mehr ertragen kann, was da permanent auf mich einprasselt.)

Oder mich ganz aus der Welt des Schreibens zurückziehen und aufs reine Konsumieren und gelegentliche Kommentare beschränken?

Nee, dass ist alles nicht die wahre Lösung!

Zumal ich zumindest den alten Blog auch immer mal wieder als Gedankestütze nutze, um bestimmte Ereignisse noch mal zu rekapitulieren  – und ich es auch manchmal ganz spannend finde, mal nachzugucken, wie das vor ein paar Jahren so war.
So gesehen lohnte es also schon, das aufzuschreiben, was mich beschäftigt hat oder was mir passiert ist.

Und ich weiss, dass es nicht nur mir alleine so geht, denn auch meine Liebste hält ihre Erlebnisse in Tagebüchern fest, die thematisch immer die Stadt beinhalten, in der sie sich gerade befindet – und auch sie geht gelegentlich die Wege in die Vergangenheit, um auf Gewesenes zurück zu blicken  und alte Erlebnisse noch mal Revue passieren zu lassen.
In diesen -ihren-  Erinnerungen komme auch ich vor, gelegentlich als Hauptperson, aber meist als Randfigur, als Teil eines Gesamtbildes – was ja auch richtig ist, denn schliesslich leben wir  seit Jahren an getrennten Orten und verbringen die wenigste Zeit miteinander, gemessen an dem, was sonst noch unser Leben bestimmt….
Aber so  sind wenigstens ein paar Highlights aus meinem Leben der letzten anderhalb Jahre auch konserviert, wenn auch nicht in meinen Gedanken und Worten.

Aber genau da liegt der Hase im Pfeffer – das Leben besteht ja nicht nur aus besonderen Erlebnissen sondern auch aus dem, was einem täglich vor die Füsse stolpert….
Also noch ein Punkt, der für eine eigene Form des Tagebuches spricht.
Und ein Tagebuch ist das, was mir vorschwebt, während ich diese Zeilen schreibe.
In erster Linie geschrieben als Gedankenstütze für mich – als Ablageort für meine Gedanken, Gefühle und Erlebnisse.

Nun hätte ich damit vielleicht  auch an dem anknüpfen können, wo ich vor anderhalb Jahren aufgehört habe zu schreiben, keine Frage, denn das Konzept ist ja nicht so ganz weit entfernt von dem, was ich damals geschrieben habe.
Was also ist die Motivation, lieber nochmal neu zu beginnen?

Da is in erster Linie die Blockade, die der alte Blog in mir auslöst und die um so grösser wird, je länger das da Geschriebene zurück liegt. Diese mag zum Teil darin begründet sein, dass ich mich mir selbst gegenüber  dann „verpflichtet“ fühlen würde, nochmal in der Rückschau die letzten anderhalb Jahre zu begucken.

Was diese Blockade damals ausgelöst hat, weiss ich ga rnicht mehr so genau, vielleicht war es auch einfach nur so, dass mich schlicht die Lust am Schreiben verlassen hat – und heute hab ich auch keine Lust mehr, da nochmal in Details zurück zu gehen, zumal viele Ereignisse auch nur noch sehr verschwommen in meiner Erinnerung sind.

Da ist aber auch der Gedanke, eher privat zu bleiben mit meinem Geschreibsel, für mich zu schreiben, für meine Liebste und – wenn mal jemand über diesen Blog stolpert – vielleicht auch für den, der dann Interesse an meinen Sätzen hat……
Was also könnte da besser sein, als einfach nochmal bei Null anzufangen –  selbst wenn vielleicht noch das eine oder andere Ereignis der Vergangenheit eine Rolle spielen könnte?

Gute Gründe also für einen Neubeginn – ohne Garantien auf Kontinuität oder -versprochene- Fortsetzungen, sondern nur mit der Intention, einfach dann mal was zu Schreiben, wenn mir gerade danach ist oder ein Gedanke darauf drängt, für länger aufgehoben zu werden…..

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