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Plädoyer

Unpolitisch? Nein, im Gegenteil!

Ich bin ein politisch denkender Mensch, auch wenn das in diesem Blog eher keine Rolle spielen wird.  Wie könnte es auch anders sein angesichts der braunen Tendenzen, die sich in unserem Land immer mehr in den Vordergrund drängen. Und da ist es auch kein Trost, dass die hellblau gefärbte rechte Fraktion gestern bei der Wahl in Schleswig-Holstein mal gerade über die 5-Prozent-Hürde gerutscht ist.
Meiner Meinung nach sind das 5 Prozent zuviel, denn die Herrschaften von der AfD scheinen in ihren nationalistischen, menschenfeindlichen und deutschtümelnden Ideen eine Sache völlig zu vergessen:
Dass ihre Vorgänger vor über 70 Jahren mit genau diesem Gedankengut die Welt schon einmal in die Katastrophe geführt haben.
Um so wichtiger, was seinerzeit Bundespräsident Weizsäcker zu diesem  Thema gesagt hat:WeizsäckerDenn es ist nicht so, wie AfD, Pegida und Spiessgenossen uns glauben machen wollen.
Deutschland hat damals nicht verloren, sondern gewonnen –  an Freiheit, an (Meinungs-)Vielfalt, an Menschlichkeit und Frieden.
Das wäre also wirklich einen Gedenktag wert, einen Feiertag, der uns das immer wieder in Erinnerung ruft, was am 8. Mai 1945 passiert ist. Sowas gabs in Teilen Deutschlands sogar schon mal, wie ich gerade lese (Wikipedia), als „Tag der Befreiung“  als gesetzlicher Feiertag in der DDR – wenn auch eher unter dem Vorzeichen des Stalin- Kultes. Da wurde also die Vertreibung des Teufels durch Beelzebub gefeiert :-/

Aber trotzdem:
Das Land in dem wir heute leben ist das Ergebnis dessen, was damals im Mai ’45 passiert ist – und das sollten wir nicht vergessen.

Leselust

Bezogen auf meinen Lesestoff bin ich ein wahrer Allesfresser, der von Krimi über Sience-Fiction , Biographie oder Schmonzette bis hin zu absoluter Trivial-Literatur eigentlich fast jedes Genre in sich hineinstopft, das nicht bei drei auf den Bäumen ist.
Dies zeigt auch die kleine Liste, in der ich seit Herbst 2014 mein Lesefutter eingetragen habe:. (Beim draufklicken wird sie grösser)


(Und ja, ich bin bekennender Statistik- und Listen-Freak!)

Herbst 2014, das war die Zeit, in der ich mit dem elektrischen Lesen begonnen habe.
Immerhin gute 85 Bücher sind es wohl seither, ein ganzer Bücherschrank voll.
Dabei sind natürlich auch einige Titel auf der Liste, die ich nicht zum ersten mal vor der Nase hatte, die Bücher von Hans Dominik  und Joe Haldeman habe ich schon als Schuljunge und Teenager mit Taschenlampe unter der Bettdecke verschlungen. 8-)
Auch Theodor Fontane , Christine Brückner, Hans Bemmann oder Georg Lentz sind treue Weggefährten für mich, die ich immer mal wieder aus dem Bücherschrank gezogen habe und dann aufs Neue und mit anderen Perspektiven neu entdeckte..
Andere Autoren wieder, wie Erwin Strittmatter oder Gudrun Pausewang, waren völlig neu für mich und durchaus eine Entdeckung, die Lust auf mehr gemacht haben, genau wie Hape Kerkeling, der Schuld daran ist, dass ich mir seinerzeit das erste Ebook aufs Tablet gepackt habe. (Dies, um nur einige Beispiele zu nennen)

Für einige Titel der Liste ( die Kluftinger-Krimis!) habe ich nur wenige Stunden gebraucht, wenn sie mich gefesselt hatten – an anderen habe ich mit Unterbrechungen wochenlang gelesen – und zwei oder drei habe ich auch vorzeitig zugeklappt, weil sie mir so gar nicht gefallen wollten.

Dabei gab es auch immer wieder Phasen, in denen ich sehr viel gelesen habe – so wie gerade jetzt  –  und Zeiten, in denen andere Dinge (das reale Leben!) so sehr im Vordergrund standen, dass ich mich nach längerer Abstinenz erst wieder mühselig in mein aktuelles Buch einlesen und in seine Welt eintauchen musste.

Das war aber auch schon vorher so, als ich noch auf Papier gelesen habe – vielleicht mit dem Unterschied, dass Lesen mir damals deutlich schwerer gefallen ist, weil es nicht immer einfach war, die richtige Kombination aus Augenverglasung, Beleuchtung, Distanz zum Buch und Buchstabengrösse zu finden.
Lesen im Bett (mein bevorzugter Ort dafür!) war jedenfalls irgendwann fast unmöglich, weil einer der Parameter prinzipiell nicht stimmte – und Lesen am Esstisch, wo die Bedingungen am ehesten passten, war auf Dauer so unbequem, dass ich jahrelang eigentlich kein Buch mehr anfassen mochte.
im-bett
Deshalb bin ich inzwischen wirklich froh, seinerzeit den Schritt zum Ebook gemacht zu haben, entgegen meiner eigentlichen Überzeugung, dass Bücher aus Papier sein sollten, schon alleine der haptischen Erlebnisse wegen, die sie neben den Leseerlebnissen bieten.
Denn jedes Buch fühlt sich anders an, riecht anders und auch das Geräusch beim Umblättern der Seiten gehörte für mich zum Leseerlebnis dazu.
Aber haptische Erlebnisse lassen sich ja beim Lesen auch anderweitig erzeugen,  wie das obige Bild beweist :-)   –  und so ist es für mich mittlerweile ganz normal geworden, auf einem Display zu lesen und dabei einen flachen Computer in der Hand zu halten, der weder Gerüche noch Geräusche von sich gibt und der sich auch bei jedem Buch gleich anfühlt – jedenfalls solange man immer den selben Reader benutzt.
Denn ähnlich wie bei realen Büchern (Taschenbuch vs. in Leder gebundene Luxusausgabe)  gibts auch bei diesen Geräten gewaltige Unterschiede in Qualität und Handhabung, die durchaus Einfluss auf Leselust und Lesekomfort haben….
Aber das ist wieder ein anderes Thema, über das ich glatt noch einen Blogbeitrag schreiben könnte – Erfahrungen habe ich ja inzwischen mit einigen unterschiedlichen  Geräten gemacht…. 8-)

Einstweilen zieht es mich aber wieder zu  Buch & Bett- genug geschrieben also für heute!

Tagesziele

Während ich heute vormittag über meinem Fragebogen gebrütet  (sagte ich schon mal, dass ich Formulare hasse?) und bei der Gelegenheit auch gleich meine Dienstwagenabrechnug für den letzten Monat ausgefüllt habe, hat sich meine Liebste im fernen Berlin ganz andere Ziele gesetzt:
TageszieleJede dieser Markierungen deutet auf einen Hinterhofflohmarkt hin, also genug Anlaufpunkte für kleine Schnäppchen, schöne Bilder und das Schnuppern von Berliner Luft, alles verbunden mit einer Rollertour quer durch die grosse Stadt.

Und bei dieser Überlegung drängen sich mir Bilder in den Kopf, wie wir beide damals vor zehn Jahren zusammen hier in Hamburg unterwegs waren – anfangs zusammen auf einem Roller, später jeder auf seinem eigenen , und am Wochenende keinen Trödelmarkt ausgelassen haben. Abenteuerliche Touren waren das – und was haben wir nicht alles auf den Dingern transportiert :-)
( Leider finde ich dazu gerade keine passenden Bilder – die müssen zwar irgendwo auf einer meiner externen Festplatten sein, aber wo??)

So ging das dann damals bis zu meinem Unfall – und seither hab ich mich nicht mehr überwinden können, länger auf solch einem Feuerross unterwegs zu sein. Wenn’s auch manchmal wieder in den Fingern juckt, es nochmal zu probieren – und die kleine schwarze Fliege durchaus einen passenden Untersatz für solche Versuche darstellen könnte:FliegeAber die ist ja nun in Berlin – und das ist vielleicht auch besser so.

Flohmärkte sind das andere Thema, welches mir gerade durch den Kopf schiesst –  und die Überlegung, dass ich ja in den letzten Jahren wenig Lust hatte, mich dafür auf den Weg zu machen. Gelegenheiten gäbe es sicher hier in Hamburg auch genug – und Hamburg hat wirklich schöne Locations, was das angeht!
FlohUnnd auch heute wäre die eine oder andere Gelegenheit gewesen – sogar hier auf der Insel: Flohzinn
Also woran liegts? Was hindert mich?

Und im weiteren Überlegen lande ich dann wieder bei dem, was ich letztens in diesem Beitrag schon mal angerissen habe: diese Müdigkeit, die momentan so bestimmend für mein Leben ist. Und dazu möglicherweise auch die fehlenden Impulse durch das inzwischen zum Alltag gewordene Alleine-Leben.
Denn meine Liebste hätte sich diese Gelegenheiten sicher nicht entgehen lassen und mich dabei auch ein Stück mitgerissen, wenn sie heute hier wäre.

Aber ich will jetzt  keine Melancholie verbreiten. Denn zugegebenermassen tut es mir auch ganz gut, mal  nichts tun zu müssen und einfach vor mich hin drömmeln zu können – ohne Wecker, ohne Zeitdruck, ohne Termine und ohne was vor zu haben.
Und so formuliere ich jetzt mal einfach ein Tageziel für mich:

„Schaunmermal!“

 Schliesslich ist das ja auch ein gewisser Luxus, mal kein konkretes Ziel zu haben und einfach in den Tag hinein leben zu können :-)

Staatsaffäre?

In Berlin geschehen ja manchmal merkwürdige Dinge, wie meine Lieblings-Hauptstadt-Korrespondentin zu berichten weis:

„….. wenn der Gatte der Bundeskanzlerin vor einem an der Kasse steht und man so unfreiwillig mitbekommt, was es bei Kanzlers so zu essen gibt. Er hat aber sehr sparsam eingekauft. Zwei Flaschen Rotwein, zwei Packungen Obstbrandpralinen, ein paar Radieschen.“

An sich wohl eine Alltäglichkeit, zumal man auch immer wieder liest, dass unsere Staatenlenkerin durchaus auch selbst mal an der Supermarktkasse steht und die Pfennige auf den Tresen zählt. Aber trotzdem wirft der Einkauf des Professor S. die eine oder andere Frage auf, wie sich beim Studium der Kommentare zum verlinkten Blogartikel zeigt – und die Gerüchteküche brodelt schon ganz leise vor sich hin, so dass dieser Beitrag durchaus Tendenzen zeigt, sich zu einem der meisst kommentierten des ganzen Blogs zu entwickeln.

Auch bei mir hat die Liste der eingekauften Artikel gleich heftig das Kopfkino in Gang gesetzt, allerdings weniger in Bezug auf die Frage, wer da wohl mit wem an den Radieschen knabbert, sondern vielmehr mit der Überlegung, welcher Spitzenkoch  damit was leckeres zaubern könnte?

Radieschensalat mit Aprikosenlikörpralinen ?
Das kann eigentlich nicht schmecken. Da rettet selbst der Rotwein nichts!

Bleibt noch die Vermutung, dass der Rotwein nötig wäre, um sich damit die Ergebnisse des Wahlwochenendes in Frankreich und in unserem nördlichsten Bundesland schön zu trinken – und dazu werden als Fingerfood gesunde Radieschen und eher ungesunde Schnaps-Leckerchen gereicht.
Man stelle sich also vor:
Mutti und Vati bei Kerzenschein und Rotwein  auf dem Sofa und jeder greift mal abwechselnd in die Pralinenpackung oder zu frisch gewaschenen Gartenprodukten…  und dabei läuft in der Glotze die erste Hochrechnung aus Schleswig Holstein.
Welch heimeliges Bild!
Oder vielleicht ist es doch ganz anders – und die edlen Tropfen sind eine kleine Liebesgabe für die Putzfee, die dem Herrn Professor die Bude in Schuss hält, während unsere Kanzlerin die Welt rettet?

Tja, man weiss es nicht.
Aber es zeigt sich mal wieder, welche Auswirkung ein solch unscheinbarer Einkauf auf die Volksmeinung haben kann….

Auch auf mich, denn ich muss gestehen, dass ich gerade beim Einkaufen auch vorm Pralinenregal gestanden und kurz überlegt habe, ob ich nicht im Selbstversuch die kulinarischen Exzesse unseres Kanzleirinnenhaushaltes nachvollziehen sollte. Rotwein hätte ich  noch gehabt und Radieschen gibts zu dieser Jahreszeit ja immer……

Möbelrücken

Manchmal merkt man ja nach Neubezug einer Wohnung erst nach ein paar Tagen, dass der erste Einrichtungsplan doch nicht so ganz der Richtige war- und man stellt fest, dass alles ein wenig aussieht wie gewollt, aber nicht richtig  wie gekonnt.
Genauso gings mir auch mit diesem Blog.

Denn mein ursprüngliches Designkonzept erwies sich als zu eng, grenzte mich ein, hatte irgendwie zu wenig Weite:
Penscratch2Ganz anders als beispielweise das Design meines alten Blogs, der rein optisch diese Begrenzungen nicht aufweist.

Also hab ich nochmal das alte Theme rausgekramt,   umgebaut und Platz geschaffen.

Auf den Prüfstand kam bei der Gelegenheit auch gleich das  – zugegebenermassen sehr  verwirrende – Headerbild. Wozu hat man schliesslich einen Fundus, in dem sich fast für alle Gelegenheiten etwas passendes findet? Und gefunden habe ich!

Das Bild ist zwar schon etwas älter, drückt aber sehr gut aus, was dieser Blog für mich darstellt:
Sonnenschein und Wolkenhimmel, Weite und Begrenzungen, Nähe und Distanz, alles ganz wie im richtigen Leben. Eine Wegbeschreibung also (noch) ohne sichtbares Ziel und immer in der Spannung, was hinter der nächsten Wegbiegung auftaucht.

Able
So gefällt mir das nun besser und ich hab  nicht mehr das Gefühl, überall gleich mit den Ellenbogen anszustossen.

Schemenhaft

Vor ein paar Tagen ist durch Zufall dieses Bild entstanden, das ich zur Zeit auch als Avatar verwende:Irgendwie fand ich das in der Situation als es entstanden ist ganz witzig, ein Selfie zu haben, auf dem ich zwar selbst  zu sehen, aber trotzdem nicht erkennbar bin.

Doch bei längerer Betrachtung macht es mich auch nachdenklich, denn es spiegelt in seiner Unschärfe und Schemenhaftigkeit auch viel von dem wieder, was mich, was mein Leben im Augenblick ausmacht:
Begrenzungen, die ich nicht selbst gesetzt habe, mehr oder weniger klar definiert, unklare nebelhafte Perspektiven, kein klar umrissenes Ziel.
Dazu ein Lichtblick, der den Blick anzieht, aber auch nicht wirklich definiert ist.
Dazwischen ich selbst, unscharf, schattenhaft, nicht klar erkennbar, mit eingeschränktem Bewegungsraum.

Übertrage ich das nun auf meine aktuelle Lebensituation, so finde ich viele Parallelen:

Grenzen, gesetzt durch meine Arbeit, meine körperliche Leistungsfähigkeit, mein Alter (ja auch das!), durch die Art der Beziehung, die wir momentan leben, durch die Entfernung zu meiner Liebsten, durch schwieriges Zeitmanagment, das uns wenig Zeit für einander lässt.
Alles Faktoren, die Rahmenbedingungen von aussen setzen und Bewegungsspielräume beschränken.

Unklar hingegen der Blick in die Ferne, in das was vor mir liegt.
Ich weiss nicht, wie es morgen sein wird, ein einer Woche, in einem Monat in einem Jahr:
Spielt meine Gesundheit mit?
Werden sich meine Arbeitsbedingungen positiv verändern und damit erweitertete zeitliche Spielräume zulassen und mehr Energie für das, was man Leben nennt?
Werden sich damit und mit dem Wechsel meiner Liebsten von Berlin nach Münster mehr Freiräume für „wir“,  für ein miteinander ergeben?
Wie wird sich das auf unser Beziehung auswirken?
Klappt es vielleicht sogar, dass es ein Münster nicht geben wird? ( der Lichtblick im Bild)
Und nicht zuletzt:
Wie wird sich das entwickeln, was mit den Urlaubsgrüssen einen zaghaften Anfang genommen hat?
Lauter Fragen, deren Antworten sich in der Zukunft finden werden, und bei denen noch lange nicht entschieden ist, wie sie das Gesamtbild beeinflussen werden.
Wird es bunter, bleibt es grau und nebelhaft?
Treten die Grenzen noch deutlicher hervor oder rutschen sie mehr in den Hintergrund?
Und ich selbst?
Werde ich mich wieder deutlicher wahrnehmen, in dem was ich bin, was meine Ziele sind?

Momentan lebe ich zugegebenermassen nur von Tag zu Tag, mache, was meine Dienst- und Tourenpläne mir vorgeben, versuche, das Nötige in meinem Haushalt zu schaffen, mit meinem Mitbewohnern zu spielen, ein wenig Kultur zu inhalieren, mich in den Rahmen der Grenzen zu bewegen, die mir vorgegeben sind.

Planen tue ich allenfalls, wenn es um Zeiten geht, die meine Liebste und ich gemeinsam haben.
Ziele, die über den nächsten Tag hinausgehen, sind mir im täglichen Trott abhanden gekommen, mal abgesehen von so nebulösen Ideen wie meinem Wunsch, mal irgendwann (!!) trotz meiner Gehbehinderung auf Pilgerfahrt zu gehen oder Urlaubsträumen, die sich vielleicht realisieren lassen, wenn ich irgendwann Rentner bin und Zeitgrenzen nur noch durch die Arbeitszeiten meiner Liebsten gesetzt werden.
Alles andere an Zielen, die ich mal so hatte, seien es politische Ideen (nein, an meiner Einstellung hat sich da nichts geändert) gesellschaftliches Engagement, ja, selbst so kleine Dinge wie Kinogänge, Flohmarktbesuche, Blogrunden oder soziale Kontakte über die Arbeit hinaus?
Fehlanzeige!
Die wurden aufgesaugt von meiner Müdigkeit, die mir zwar noch die Kraft für meine Arbeit lässt, aber sich sonst immer mehr in den Vordergrund drängt und mich gefühlt immer weiter  abstumpfen lässt…. also zum Schatten meiner selbst macht.
Müdigkeit, bedingt nicht nur durch tägliches Aufstehen um vier und Arbeit bis an meine körperliche Grenzen, sondern auch durch den Brei von täglichem Einerlei und die abhanden gekommenen Ziele über die Bewältigung von Alltag hinaus, die kleine Highlights in mein Leben bringen könnten…..

Tscha…..
So siehts also aus im Augenblick, das Bild von mir selbst.
Nebulös, grau, verschwommen, mit ein paar kleinen wenigen ,  nicht wirklich greifbaren Ansatzpunkten, wie ich das wieder schärfer machen könnte

Und damit ist auch klar, dass sich was ändern muss!
Aber wo anfangen?

Tiefenentspannt

Herr Fiete macht alles richtig:
KaminwetterGanz entspannt auf dem Lammfell vor dem Kamin liegen und sich vom Tanz der Flammen einlullen lassen, während die Dosenöffner mal wieder einiges auf dem Zettel haben für die freien Tage.
Denn draussen gibts ja eh nix zu sehen:
Ostersamstag
Manchmal würde ich so gerne mit ihm tauschen!

Am Anfang

Nachdem ich nun lange einfach die Klappe gehalten habe, und mein alter Blog schon anderthalb Jahre brach liegt, hab ich hin und her  überlegt und mich auch nicht leicht  mit der Entscheidung getan, ob und wie ich die Gedanken festhalten kann, die mich die ganze Zeit über beschäftigt haben und auch aktuell mal mehr mal weniger Thema sind.

Noch mal an das Alte anknüpfen, um über mein -inzwischen Alltag gewordenes- Leben als Strohwitwer zu berichten, zu beschreiben, wie es mir mit dem Alleineleben geht, mit meinen Einschränkungen durch Krankheiten, Problemen des Jobs, alltäglichen Wirrnissen und kleinen oder grossen Katastrophen  oder was auch immer damals Thema war?

Oder blogmässig in der Versenkung bleiben und mich weiterhin auf spärliche Statusäusserungen auf der anderen Plattform beschränken, auf der ich mich eine Zeitlang sehr viel bewegt habe und von der ich jetzt merke, dass sie mich eigentlich nur noch nervt mit ihren täglichen Katastrophenmeldungen aus der grossen weiten Welt und vom politischen Klima in dieser Republik?
( Nicht, dass mir das am Arsch vorbeiginge, aber ich merke halt, dass  sich immer mehr ein Gefühl der Reizüberflutung breit macht in mir, dass ich abstumpfe und Vieles einfach wegscrolle, weil ich es schlicht nicht mehr ertragen kann, was da permanent auf mich einprasselt.)

Oder mich ganz aus der Welt des Schreibens zurückziehen und aufs reine Konsumieren und gelegentliche Kommentare beschränken?

Nee, dass ist alles nicht die wahre Lösung!

Zumal ich zumindest den alten Blog auch immer mal wieder als Gedankestütze nutze, um bestimmte Ereignisse noch mal zu rekapitulieren  – und ich es auch manchmal ganz spannend finde, mal nachzugucken, wie das vor ein paar Jahren so war.
So gesehen lohnte es also schon, das aufzuschreiben, was mich beschäftigt hat oder was mir passiert ist.

Und ich weiss, dass es nicht nur mir alleine so geht, denn auch meine Liebste hält ihre Erlebnisse in Tagebüchern fest, die thematisch immer die Stadt beinhalten, in der sie sich gerade befindet – und auch sie geht gelegentlich die Wege in die Vergangenheit, um auf Gewesenes zurück zu blicken  und alte Erlebnisse noch mal Revue passieren zu lassen.
In diesen -ihren-  Erinnerungen komme auch ich vor, gelegentlich als Hauptperson, aber meist als Randfigur, als Teil eines Gesamtbildes – was ja auch richtig ist, denn schliesslich leben wir  seit Jahren an getrennten Orten und verbringen die wenigste Zeit miteinander, gemessen an dem, was sonst noch unser Leben bestimmt….
Aber so  sind wenigstens ein paar Highlights aus meinem Leben der letzten anderhalb Jahre auch konserviert, wenn auch nicht in meinen Gedanken und Worten.

Aber genau da liegt der Hase im Pfeffer – das Leben besteht ja nicht nur aus besonderen Erlebnissen sondern auch aus dem, was einem täglich vor die Füsse stolpert….
Also noch ein Punkt, der für eine eigene Form des Tagebuches spricht.
Und ein Tagebuch ist das, was mir vorschwebt, während ich diese Zeilen schreibe.
In erster Linie geschrieben als Gedankenstütze für mich – als Ablageort für meine Gedanken, Gefühle und Erlebnisse.

Nun hätte ich damit vielleicht  auch an dem anknüpfen können, wo ich vor anderhalb Jahren aufgehört habe zu schreiben, keine Frage, denn das Konzept ist ja nicht so ganz weit entfernt von dem, was ich damals geschrieben habe.
Was also ist die Motivation, lieber nochmal neu zu beginnen?

Da is in erster Linie die Blockade, die der alte Blog in mir auslöst und die um so grösser wird, je länger das da Geschriebene zurück liegt. Diese mag zum Teil darin begründet sein, dass ich mich mir selbst gegenüber  dann „verpflichtet“ fühlen würde, nochmal in der Rückschau die letzten anderhalb Jahre zu begucken.

Was diese Blockade damals ausgelöst hat, weiss ich ga rnicht mehr so genau, vielleicht war es auch einfach nur so, dass mich schlicht die Lust am Schreiben verlassen hat – und heute hab ich auch keine Lust mehr, da nochmal in Details zurück zu gehen, zumal viele Ereignisse auch nur noch sehr verschwommen in meiner Erinnerung sind.

Da ist aber auch der Gedanke, eher privat zu bleiben mit meinem Geschreibsel, für mich zu schreiben, für meine Liebste und – wenn mal jemand über diesen Blog stolpert – vielleicht auch für den, der dann Interesse an meinen Sätzen hat……
Was also könnte da besser sein, als einfach nochmal bei Null anzufangen –  selbst wenn vielleicht noch das eine oder andere Ereignis der Vergangenheit eine Rolle spielen könnte?

Gute Gründe also für einen Neubeginn – ohne Garantien auf Kontinuität oder -versprochene- Fortsetzungen, sondern nur mit der Intention, einfach dann mal was zu Schreiben, wenn mir gerade danach ist oder ein Gedanke darauf drängt, für länger aufgehoben zu werden…..

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