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Suboptimal

So könnte man diesen Tag in seiner Gesamtheit wohl nennnen, wenn man versucht, es positiv zu formulieren.

Mal wieder ein richtig langer Doppeldienst von elfeinhalb Stunden, teilweise nervige Kunden, weil ich wegen der Verkehrslage heute vormittag irgendwann eine dreiviertel Stunde Verspätung hatte, ab mittag zunehmend heisser und schwüler…

Dazu in der Abendtour auch beinahe noch einen kapitalen Crash gehabt, weil so ein BMW mit Migrationshintergrund (ihr wisst: Fahrgestell so niedrig wie der IQ des Fahrers und die Leistung so hoch wie dessen Testosteronspiegel) noch bei Dunkelrot mit Vollgas vor mir über eine Kreuzung preschen musste, und ich den Zusammenstoss nur dank meiner noch halbwegs guten Reaktionen vermeiden konnte.
Wäre ich bei meiner Vollbremsung  noch ein paar Zentimeter weiter gerutscht, wäre zumindest meine vordere Stosstange wohl im Eimer gewesen (wenn nicht noch mehr)
Und der Idiot zeigt mir dann noch nen Vogel :-/

Und jetzt noch Telefonbereitschaft bis halb Zehn, bevor ich endlich ins Bett gehen darf.

Also kein so toller Tag.

Aber immerhin gibts  auch zwei positive Dinge zu vermelden:
Zum einen diesen kleinen Glücksmoment auf dem Parkplatz meines Lieblings-Supermarktes:
Glückspfennig
und zum Anderen die Tatsache, dass die Batterie des Blaubeerautos die lange Standzeit doch so gut überstanden hat, dass der kleine Wagen nach einer Nacht am Ladegerät  auch sofort angesprungen ist.
Unser Freund, bei dem das Auto untergestellt ist, war so nett, das für mich zu übernehmen.  Und dann hatte er wohl soviel Spass am Autobasteln, dass er auch gleich noch alle Flüssigkeiten und den Luftdruck kontrolliert hat, damit „die Kinder“ (hat er gesagt) am Sonntag auch heile nach Hause kommen :-)
Hach, da wurde mir gleich warm ums Herz und meine Stimmung stieg um 25 Punkte :-)

Wiederholungstäter

Eigentlich hasse ich ja Wiederholungen, aber manche Dinge im Leben muss man halt zwei Mal erledigen.

So wie heute, als ich einen Akt aufs Neue vollzogen habe, den ich vor etwas mehr als 5 Jahren schon einmal hinter mich bringen musste. Damals wurde unser Blaubärauto das erste Mal auf meine Liebste zugelassen, um zukünftig sein Leben  als Klein-Möbelwagen, Freizeitfreudenspender und treuer Tourneebegleiter in ihren (unseren) Diensten zu fristen. Aber nachdem im Dezember diese Rolle vom getreuen Kasimir übernommen wurde, waren diese Dienste nicht mehr gefragt  – und so ging es für das kleine blaue Auto in den (verlängerten) Winterschlaf bei Freunden in Allermöhe, wo es abgemeldet auf neue Abenteuer wartete.

Und heute war es endlich so weit – soll der kleine Fiat  doch am kommenden Wochenende nach Westfalen umziehen, zugelassen aber weiter als Zweitwagen auf mein mir angetrautes Wesen. Deshalb hab ich mich heute aufgemacht, ihn ein zweites Mal anzumelden:
Ein Termin war ja gemacht, deshalb wurde ich auch ohne grosse Wartezeiten zu einem Sachbearbeiter vorgelassen –  der selbe übrigens, bei dem ich schon zweimal vorsprechen durfte, um seinerzeit den Kasimir und meiner Liebsten Zweitmobil anzumelden.

Wobei letzteres allerdings etwas schief gegangen ist, denn eben dieser Sachbearbeiter hat bei der Zulassung  leider aus dem – an sich steuerfreien – „Leichtkraftrad“ ein – steuerpflichtiges  – „Leicht-Motorad“ gemacht, was anschliessend noch einen ausführlichen Briefwechsel mit dem Zoll nötig machte, der hier in Hamburg für den Einzug der KFZ-Steuer zuständig ist.
Aber diesmal lief alles glatt, und meine Befürchtung, dass aus unserem Minilaster nun eventuell ein Mähdrescher geworden wäre, bestätigte sich nicht. :-)
Und selbst das Kennzeichen trägt wie gewünscht die Initialen des neuen Fahrers.

Der Rest war demzufolge auch zügig erledigt, also ab zum Schildermann, praktischerweise gleich auf dem LBV-Gelände –
Stempel und Papiere holen, und freuen, dass das wieder mal so schnell und unkompliziert ging:
So dürften alle Behördenbesuche sein!

Und nun gehts gleich weiter zum nächsten spannenden Ereignis.
Meine Chauffeurskünste sind gefragt – Daumendrücken inklusive.

Sonntagsarbeitshöhepunkte

Meine liebste Tour  in der Woche ist der Dienst am Sonntagvormittag – wobei es mir eigentlich  ganz lieb ist, dass ich dann nicht lange ausschlafen kann, sondern meinen ersten Kunden schon um 5:30 Uhr habe.
Denn um diese Zeit erlebt man eine Morgenstimmung, wie sonst in der ganzen Woche nicht:Sonntag1Leere Strassen in der leicht dunstigen Morgensonne  – an dieser Stelle ist um die Zeit wochentags immer mindestens zähfliesender Verkehr und ein wahres Bremsleuchetenfeuerwerk.
Will sagen, Autofahren von Kunde A. zu Kunde B. macht in der Woche wenig Spass.
Aber ganz anders  am Sonntag – ausser Pflegediensten und ein paar wenigen Taxen ist da wirklich niemand unterwegs. Und wenn dann im Radio auch noch gute Musik dazu läuft, ist das schon mal der erste Stimmungshöhepunkt des Tages – wozu auch beiträgt, dass man so ohne Staus einiges an Fahrzeit einsparen kann und deswegen deutlich entspannter unterwegs ist.

Den nächsten Höhepunkt gibt’s etwas später:
Am nördlichten Punkt meiner Tour wohnt auch der Kunde mit der höchstgelegenen Wohnung (bei dem vor einigen Tagen der Aufzug defekt war) und der besten Aussicht ever:
Sonntag2Wieder am Boden angekommen und auch wieder etwas später – und immer noch in entspannter Sonntagsstimmung –  ist auch der Temperaturhöhepunkt  für heute erreicht – wir erinnern uns: es ist Mitte Mai und bisher war der Monat eher kühl:
Sonntag4
Nicht zu kalt un nicht zu warm – 20 Grad – dazu herrlichster Sonnenschein, immer noch wenig Verkehr, also kein Problem, auch den letzten Kunden der Tour pünktlich anfahren zu können, der am südlichsten Ende meines Reviers zu finden ist. (für mich sehr günstig, weil schon halb an den Elbbrücken und ich darf am Wochenende direkt von da aus nach Hause fahren – ohne Umweg über das Firmenbüro.)

Also Jacke aus, Autofenster runter, Mucke etwas lauter und auf zum finalen  Highlight  der  Tour, denn der Kunde wohnt sehr idyllisch direkt am Kanal und so ergibt sich  bei dem Traumwetter die Möglichkeit, an Stelle des Fussgängerüberweges auf der Brücke den Weg am Kanal lang unter der Brücke zu nehmen…

Und das ist dann wirklich das schönste Stück Weg des Arbeitstages:
Sonntag3Sonntag5
Gratis dazu bekommt man auf dem Rückweg zum Auto sogar noch einen netten Abschiedgruss und wird mit guter Laune in den Feierabend entlassen:
Sonntag6
Gute Laune, die auch damit zsammenhängt, dass den ganzen Tag über mein Dienstfernsprecher nicht einmal geklingelt hat – was kein Wunder ist, denn unser Büro ist  ja Sonntags nicht besetzt.

Bleibt nach einem so entspannten Sonntagvormittag und ebenso lockerer Heimfahrt nur noch der Blick auf meinen Schrittzähler – und der sagt mir, dass ich mich zwar heute nicht so viel wie sonst, aber trotzdem genug bewegt habe:
Sonntag7
Das Ziel von 7000 Schritten ist locker erreicht :-)

Stressfrei arbeiten mit kleinen Höhepunkten zwischendurch und danach halbwegs ausgeruht in die Freizeit gehen können – so könnte das eigentlich immer sein.

Insoweit ein bisher perfekter Tag :-)

Tagesziele

Während ich heute vormittag über meinem Fragebogen gebrütet  (sagte ich schon mal, dass ich Formulare hasse?) und bei der Gelegenheit auch gleich meine Dienstwagenabrechnug für den letzten Monat ausgefüllt habe, hat sich meine Liebste im fernen Berlin ganz andere Ziele gesetzt:
TageszieleJede dieser Markierungen deutet auf einen Hinterhofflohmarkt hin, also genug Anlaufpunkte für kleine Schnäppchen, schöne Bilder und das Schnuppern von Berliner Luft, alles verbunden mit einer Rollertour quer durch die grosse Stadt.

Und bei dieser Überlegung drängen sich mir Bilder in den Kopf, wie wir beide damals vor zehn Jahren zusammen hier in Hamburg unterwegs waren – anfangs zusammen auf einem Roller, später jeder auf seinem eigenen , und am Wochenende keinen Trödelmarkt ausgelassen haben. Abenteuerliche Touren waren das – und was haben wir nicht alles auf den Dingern transportiert :-)
( Leider finde ich dazu gerade keine passenden Bilder – die müssen zwar irgendwo auf einer meiner externen Festplatten sein, aber wo??)

So ging das dann damals bis zu meinem Unfall – und seither hab ich mich nicht mehr überwinden können, länger auf solch einem Feuerross unterwegs zu sein. Wenn’s auch manchmal wieder in den Fingern juckt, es nochmal zu probieren – und die kleine schwarze Fliege durchaus einen passenden Untersatz für solche Versuche darstellen könnte:FliegeAber die ist ja nun in Berlin – und das ist vielleicht auch besser so.

Flohmärkte sind das andere Thema, welches mir gerade durch den Kopf schiesst –  und die Überlegung, dass ich ja in den letzten Jahren wenig Lust hatte, mich dafür auf den Weg zu machen. Gelegenheiten gäbe es sicher hier in Hamburg auch genug – und Hamburg hat wirklich schöne Locations, was das angeht!
FlohUnnd auch heute wäre die eine oder andere Gelegenheit gewesen – sogar hier auf der Insel: Flohzinn
Also woran liegts? Was hindert mich?

Und im weiteren Überlegen lande ich dann wieder bei dem, was ich letztens in diesem Beitrag schon mal angerissen habe: diese Müdigkeit, die momentan so bestimmend für mein Leben ist. Und dazu möglicherweise auch die fehlenden Impulse durch das inzwischen zum Alltag gewordene Alleine-Leben.
Denn meine Liebste hätte sich diese Gelegenheiten sicher nicht entgehen lassen und mich dabei auch ein Stück mitgerissen, wenn sie heute hier wäre.

Aber ich will jetzt  keine Melancholie verbreiten. Denn zugegebenermassen tut es mir auch ganz gut, mal  nichts tun zu müssen und einfach vor mich hin drömmeln zu können – ohne Wecker, ohne Zeitdruck, ohne Termine und ohne was vor zu haben.
Und so formuliere ich jetzt mal einfach ein Tageziel für mich:

„Schaunmermal!“

 Schliesslich ist das ja auch ein gewisser Luxus, mal kein konkretes Ziel zu haben und einfach in den Tag hinein leben zu können :-)

Amtsgeschimmeltes

Vor ein paar Tagen – am letzten Donnerstag – fand sich in meinem Briefkasten dieses nette Schreiben meiner Berufsgenossenschaft samt angehängtem Fragebogen:
BGWMal abgesehen von der Postlaufzeit (immerhin  eine gute Woche für einen Brief aus Hamburg nach Hamburg!) zeichnet sich die BGW auch nicht gerade durch behördliches Höllentempo aus.

Als ich den Betreff las, habe ich jedenfalls erst mal gestutzt.
Ein Unfall? Was für ein Unfall??
Ach ja, ich hatte einen Unfall – vor 10 Monaten! Also schon fast nicht mehr wahr!

Denn mehr als ein bisschen zerknautschtes Blech und ein leichtes Schleudertrauma  ist ja damals auch nicht passiert, als ein etwas unaufmerksamer Handwerker mir auf dem Heimweg  an einer roten Ampel hinten drauf geknallt ist.
Das hat nicht mal für eine Halskrause gereicht – und nach zwei Tagen Erholungszeit habe ich wieder brav gearbeitet.

Aber gut, Ordnung muss sein – der Amstsschimmel muss gefüttert werden.

Und damit die bei der BGW ihre Akten schliessen können, fülle ich halt den Fragebogen aus  –  wenn ich denn die Fragen beantworten kann.
Mal gut, dass ich damals eine Unfallmeldung per Mail an meinen Arbeitgeber geschickt habe und so wenigstens die rudimentärsten Daten noch zur Hand habe (Namen des  anderen Fahrers, Kennzeichen des anderen Wagens usw.)
Ansonsten hätte ich jetzt  wohl einen leeren Fragebogen zurück schicken müssen – denn manches weiss ich nach der langen Zeit schlicht nicht mehr.

Bleibt allerdings noch die Frage, ob die mein Geschreibsel überhaupt lesen können, wenn ich mit meiner Sauklaue handschriftlich einen Fragebogen mit viel zu kleinen Zeilen ausfüllen muss. (Welch ein Anachronismus im Computerzeitalter)

Doch das ist dann deren Problem…..
Genauso wie die Postlaufzeiten –  denn von moderner Kommunikation per Email haben die anscheinend auch noch nichts gehört.

Eigentlich

war dieses Wochenende ja ganz anders verplant, als es jetzt gekommen ist.
Der Plan sah vor, dass ich heute morgen eine Termin auf dem Amt gehabt hätte, um unser altes Auto wieder anzumelden und dass ich heute Abend meinen jüngsten Sohn samt Lebensgefährtin vom Harburger Bahnhof abholen wollte, um mit den Beiden ein nettes Wochenende zu verbringen, bevor sie die Rückfahrt am Sonntag mit ihrem „neuen“ fahrbaren Untersatz antreten würden.pandaAber wie das so ist, wenn oben das Wort „eigentlich“ steht,  kommt es unten natürlich anders. Will sagen, es gab Gründe, die eine Änderung des Planes nötig machten, so dass die Aktion „Auto zulassen“ um zwei Wochen verschoben werden musste – und damit auch der Rest der Wochenendplanungen samt Familienbesuch hinfällig wurde.
Schade, denn darauf hatte ich mich doch sehr gefreut.
Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.

Doch ich wäre nicht ich, wenn ich aus den nun unerwartet unverplanten Tagen nicht auch was machen könnte. Schliesslich sind auch Gammeltage zu was Nutze:

Lesen z.B. (damit ich endlich was Neues auf den Reader packen kann) oder
Bloggen (wie man ja unschwer an meinem Content-Ausstoss erkennen kann),
Sofapflege und Fernsehen (wozu im normalen Alltag wenig Gelegenheit ist)
Neue Musik entdecken (wozu hab ich einen Spotify-Account?)
Meine Mitbewohner betüdern (aber ohne Tierversuche)
Ein wenig vor mich hin philosopieren (was vielleicht auch hier einen Nachklang findet)
Schlafen(..!..)

Die Liste ist also lang, Langeweile wird  bestimmt nicht aufkommen. Und ich  verpasse auch nichts, wenn ich mir das Wetter so ansehe:RegentropfenDen Hafengeburtstag könnte ich mir ggf. auch vom Sofa aus zu Gemüte führen. Schön im trockenen sitzend und in der ersten Reihe.

Ein klein wenig schlechtes Gewissen habe ich allerdings schon, wenn ich daran denke, dass meine Liebste derweilen im dicksten Brassel steckt und sich das Wochenende dienstlich um die Ohren schlagen muss….

Metamorphosen

Oder: Der Kühlschrank war schuld!

Damals, vor fast fünf Jahren, stand unser Umzug von Altona nach Wilhelmsburg bevor und wie das so ist, ergaben sich daraus auch einige Transportprobleme.  Unter anderem gab es spontan auch den im verlinkten Beitrag erwähnten Kühlschrank zu transportieren, zunächst ins Zwischenlager in Eppendorf in den Keller der besten Schwiegermutter von allen, später von dort in die neue Wohnung nach Williburg.
Nun packt man so ein 1,60 Meter hohes, sperriges Teil mal nicht eben in den Kofferraum, wenn nur zwei Kleinwagen zur Verfügung stehen. Nach einigem Messen und Überlegen und dem Studium der Preislisten für Mietwagen ergab sich so nur die eine Lösung, dass wohl die Rückbank unseres Pandas ihren Platz räumen müsse, um unsere Transportprobleme zu lösen. Das hatte auch den Vorteil, dass wir für die Zeit des Umzuges dann gleich einen Mini-Möbelwagen zur Verfügung hätten, in den man immerhin 10 Bananenkartons packen könnte.

Also, gesagt getan:
Die Bank flog raus und landete auch in Eppendorf im Keller.
Nur für den Umzug!
Aber wie das bei uns ja oft so ist, wurde dieses vorübergehende Provisorium zur Dauerlösung, und der Panda hat in den folgenden Jahren noch einige Umzüge geschultert und reiste vollgepackt nach Regensburg, Stuttgart, Leipzig und Berlin, also immer dahin, wo meine Liebste in den letzten Jahren gearbeitet hat.
Möbelwagen
Immer auch mit dem Gedanken im Kopf, man könne die Bank ja schnell wieder einbauen zwischendurch, um aus dem Minilaster wieder einen PKW zu machen….
Andererseits war es aber auch ganz praktisch, mal eben ein Fahrrad, eine Waschmaschine, Spülmaschinen  und diverse Möbel transportieren zu können, ohne erst lange Umbauten vorzunehmen. Also blieb die Bank im Keller und der Panda hinten leer. Bis gestern.
Autobasteln
Denn langsam wird es Zeit, der Wagen wird Anfang Mai  an meinen Sohn weitergegeben und der möchte halt doch lieber ein komplettes Auto als einen Bausatz zum Selbstzusammenfrickeln.

Und wir bekommen Kühlschränke ja nun auch ohne grössere Schraubereinsätze in unser neues Dickschiff. Zwei Griffe und die Rückbank ist draussen – und ebenso schnell wieder drin, wenns sein muss :-)

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