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Der Geist in der Brotmaschine

Fast wäre ich versucht gewesen, dem Paketdienstleister ein Lob auszusprechen, mit dem uns nun schon seit längerem eine Hassliebe verbindet – denn eine Zeitlang hat es ja ganz gut funktioniert: Sogar im dicksten Weihnachtsbrassel konnten wir unsere Päckchen und Pakete zuverlässig und pünktlich aus der Packstation fischen, ohne dass es zu grösseren Fisimatenten gekommen wäre.

Aber nun, im neuen Jahr, scheint er doch sehr zu schwächeln.

Oder aber liegt es etwa gar nicht an ihm , sondern an der vermaledeiten  Brotschneidemaschine, mit deren Offline-Erwerb wir ja letztes Jahr schon wenig Glück und uns deshalb zum Online-Kauf entschieden hatten?  Nun, wie auch immer, das Ding kommt irgendwie nicht an Land, geschweige denn, dass es schon in unserer Küche stände, um das frische Brot zu schneiden, das die Liebste extra ihm zu Ehren heute noch besorgt hat. Tatsache ist jedenfalls, dass seit dem Erwerb die merkwürdigsten Mails des Paketdienstleisters auf meinem Handy eingehen – alle mit dem gemeinsamen Tenor, dass die Maschine für uns unerreichbar bleibt:
Gestern beispielsweise nach der vollmundigen Ankündigung einer Zustellung plötzlich die Nachricht, unser Paket sei „nicht zustellbar, weil es nicht den Versandbedingungen entspricht“ und würde zum Absender zurück gesandt. Heute Mittag auf einmal die Mitteilung (samt Abholcode), nun läge es doch in der Packstation – und kurz darauf – die Liebste war schon unterwegs – dann dies:
Man könnte  also meinen, es soll wohl nicht sein, dass wir unser Brot auf einer neuen Maschine schneiden können – zumindest nicht das heute gekaufte, das nun wohl ungeschnitten in den Gefrierer wandern muss. Zumal nicht zu erwarten steht, dass heute noch ein Service-Techniker von DHL das Windows in der Packstation neu startet – die im übrigen noch nicht mal eine Fehlermeldung von sich gibt, wie die Liebste zu berichten wusste.
Wobei ich inzwischen ernsthaft bezweifele, dass DHL alleine Schuld ist.

Könnte ja auch sein, dass der Geist der alten Brotschneidemaschine da seine Finger im Spiel hat, die es zwar noch tut, aber nur mit viel Trickserei. Denn vielleicht versucht der ja, den Weg zum Wertstoffhof dadurch herauszuzögern, dass er einen Nachfolger so lange als möglich verhindert – auch, indem er das Windows von DHL verhext.
Aber, wer weiss  das schon?


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3 Replies to “Der Geist in der Brotmaschine”

  1. Wenn ich jetzt täglich ganze Brote kaufe, immer in Erwartung der Maschine, dann sind wir auf alle Fälle gut bevorratet :-)

  2. Also das mit dem Geist der alten Maschine klingt glaubhaft – ich hab vor Jahren mal meiner muckenden Waschmaschine erzählt, dass auf der Straßenseite gegenüber im Elektrogeschäft eine wunderbare Nachfolgerin steht, die nur drauf wartet, bei uns einzuziehen, und außerdem kennen wir einen richtig netten Schrotthändler – mit dem Ergebnis, dass die Maschine sich entschieden hat, ohne Probleme noch länger als ein weiteres Jahr zuverlässig ihren Dienst zu tun. Erst dann wollte sie den Schrotthändler kennenlernen…

    1. Unsere Spülmaschine weiss auch, dass sie nur noch auf Bewährung in unserem Haushalt weilt.
      Der Deal ist, dass sie noch so lange bleiben darf, wie ich sie mit Bordmitteln am laufen halten kann…Geht mehr kaputt, gehts ab zum Wertstoffhof.

      Aber ich fürchte, sie weiss genau, dass es sehr schwierig ist, eine Nachfolgerin zu finden, die schlank genug ist, um in die Lücke zu passen :-/

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