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Manches geht – manches nicht

So langsam kommt es ja auch in meinem Kopf an, was es bedeutet, nun ein amtlich bestätigter Mensch mit Behinderung zu sein.
Zumal ich mir inzwischen einiges erlesen habe, welche „Vorteile“ mir dieser Status und das „Kennzeichen G“ bieten – beispielsweise durch die Möglichkeit öffentliche Verkehrsmittel des Nahverkehrs kostenlos zu nutzen. Und das nicht nur – wie früher – im Umkreis von 50 KIlometern umd meinen Wohnort herum, sondern bundesweit – so, dass durchaus die Möglichkeit bestände, auf diesem „Luxus-Ticket“* kostenlos zum Bodensee,  nach Dresden, nach Usedom oder an die holländische Grenze zu fahren – genug Zeit , gute Planung und den Willen zum häufigen Umsteigen vorausgesetzt, ähnlich wie Margot das gemacht hat, als sie zwischen den Jahren von München nach Berlin gefahren ist.
Solche Touren wären zwar mit dem Auto komfortabler zu bewältigen, könnten aber auch ein guter und abenteuerlicher Zeitvertreib für einen Rentner mit viel Zeit sein, auf den ich ohne Margots Aktion nie gekommen wäre. Immer nur in Hamburg rumzugondeln wäre ja auch langweilig, selbst mit der Aussicht, hier auch alle Fähren kostenlos nutzen zu können.
Beim Recherchieren zu diesem Thema habe ich gestern Abend übrigens eine Website gefunden, die diesbezüglich wirklich gute Tips bereithält: ÖPNV-Info  listet nicht nur die bundeslandspezifischen Besonderheiten auf (beispielsweise, in welchen Verkehrsverbünden und auf welchen Kursbuchstrecken man auch Fernreisezüge benutzen darf), sondern auch, welche Fähren man kostenfrei benutzen kann, um auf die Nordseeinseln zu kommen – auch das vielleicht mal ein lohnendes Ziel für einen (Mehr)-Tagesausflug(?)….
Und so bin ich ziemlich sicher, dass es gestern morgen eine gute Entscheidung war, kurz entschlossen beim Versorgungsamt anzurufen und mir das Beiblatt mit Wertmarke zu bestellen. Das ging genauso problemlos über die Bühne wie schon meine bisherigen Kontakte zu „meinem“ Sachbearbeiter – Anruf genügt!

-_-_-_-

Auch auf eine andere Möglichkeit bin ich noch gestossen – diesmal in Bezug auf meine Rente:
So ist  es wohl mit meinem „Grad der Behinderung“ für mich auch jetzt schon möglich, mit relativ geringen Abschlägen in die vorgezogene Altersrente zu gehen, ohne den Umweg über ein Kundenverhältnis beim Arbeitsamt und/oder die Erwerbsminderungsrente gehen zu müssen –  was ziemlich gut wäre, denn die vorgezogene Altersrente wäre um einiges höher als die relativ beschränkte Erwerbsminderungsrente – und hätte zudem den Vorteil, dass ich auch frei in meinen Entscheidungen wäre, was ehrenamtliche Aktivitäten oder gar  einen eventuellen Zuverdienst anginge, sofern ich  ich das körperlich schaffen könnte.

Dazu wäre allerdings nötig, dass ich vorher mal zur Rentenberatung gehe, um mich noch ausführlicher beraten und informieren zu lassen, als das über die eher allgemein gehaltenen Informationen im Netz möglich ist. Was aber kurzfristig so gar nicht machbar ist, wie alles, bei dem die Deutsche Rentenversicherung involviert ist. Denn laut Onlinebuchungssystem gibts für die nächsten drei Monate hier in Hamburg in beiden Beratungsstellen keinen einzigen freien Termin mehr für eine Rentenberatung durch die Deutsche Rentenversicherung – und weiter geht das Buchungssystem nicht, so dass überhaupt nicht abschätzbar ist, ob und wann ich da einen Termin bekommen kann…
Da werde ich mich also dringend nochmal hinter klemmen müssen, sobald wir vom Nordseestrand zurück sind.


*)Danke @ Margot(Freiedenkerin) für diesen Begriff, den ich mir gerne ausleihe, weil er mir gut gefällt  ;-)


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6 Replies to “Manches geht – manches nicht”

  1. So inspiriert man sich durchs Bloggen gegenseitig – danke für den ÖPNV-Info-Link, lieber Martin. Den hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm, den werde ich mir sofort abspeichern.

    1. Sehr gerne doch:-)
      Schliesslich bin ich ein echtes „Trüffel-Schwein“, wenn es ums Ausgraben weiterführender Informationen geht. Da kommen sicherlich noch mehr Links.
      Danke auch für die Inspiration durch Deinen Beitrag. Der hat mich erst darauf gebracht, mich mal weitergehend mit dem Thema zu beschäftigen.

    1. Laut Eva Riese und Adam Zwerg müssen wir beide zusammen dann ja auch nur noch die Hälfte bezahlen – von dem, was es sonst für uns beide zusammen sonst kosten würde.
      So gesehen wird Bahnfahren dann auch billiger für Dich, wenn wir zusammen unterwegs sind…..

      Jaja, ich weiss: um die Ecke gedacht

  2. Aber manchmal kann schnelles Bahnfahren wesentlich günstiger sein als der halbe Nahverkehrstarif. Das ist jedes Mal ein Rechenexempel und hin und her probieren mit möglichen Bahnverbindungen. Die Krux an der Geschichte ist nämlich die Tatsache, dass es Sparpreise oft nur in Verbindung mit der Nutzung von ICEs gibt. Manchmal muss man sogar einen entfernteren Bahnhof als Startbahnhof angeben, das war so, als wir von Berlin nach Stralsund fahren wollten – ab Wolfsburg hat die gleiche Verbindung nur die Hälfte gekostet, eingestiegen sind wir natürlich erst in Berlin…

    Und die Tickets können sich auch über Nacht verbilligen… Ich hatte Mitte Dezember Fahrten ab Cuxhaven nach Hause für den Sommer gebucht – als ich am 1. Januar die Preise nochmals überprüft habe (war neugierig, wie sich die Mehrwertsteuerreduzierung auswirkt), waren die Fahrkarten plötzlich um mehr als 120 Euro günstiger. Warum – ist uns schleierhaft, aber selbst die Umtauschkosten von 20 Euro haben uns dann insgesamt eine Ersparnis von 104 Euro eingebracht.
    Bahnfahrten planen ist also schon im Vorfeld ein spannendes Abenteuer.

    Für die kommenden Nahverkehrsausflüge wünsche ich jedenfalls viel Spaß und Freude – wir können uns dann ja hier auch immer wieder Tipps abholen :o)

    1. Ja, über diese Merkwürdigkeiten bin ich auch schon oft gestolpert, als ich noch öfter mit der Bahn gefahren bin.
      Ein transparentes Preisgefüge geht irgendwie anders.

      Wobei allerdings die Variante, dass Frau Momo und ich zusammen Bahn fahren eine sehr hypothetische ist. Schon alleine wegen des Gepäcks, was in dem Zusammenhang ja mehr als lästig ist.
      Insofern werde ich die Möglichkeiten der Wertmarke wohl eher alleine ausloten dürfen – und ich pflege nie mehr mitzunehmen, als in meinen Rucksack geht.

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