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„Hamburg, das Tor zur Welt …. „

„…. – das Leben der Vorväter studieren und Kontakt aufnehmen zu den Lebenden. Sich einreihen in den lebendigen Strom: Vor sie hintreten und sagen: Ich bin wieder da. – Und angenommen werden von ihnen wie der verlorene Sohn.

Onkel Karl und Tante Hanni. Onkel Gustav in Bargfeld und im Staatsarchiv diverse Unterlagen: Daß man im Prinzip ja Hamburger ist, das geht daraus hervor, und daß man sich nicht zu verstecken braucht. In der Katharinenkirche sogar ein Epitaph, gestiftet vom Ahnherrn: Den würde man sich gelegentlich mal ansehen und man würde innewerden, daß das eine Logik hat, dies Zurückkehren in die Stadt der Väter.“

Da bin ich nun also an gekommen, zusammen mit Walter Kempowski in Hamburg und im sechsten und letzten Roman seiner deutschen Chronik, deren ersten Band ich Anfang Novemver aufgeschlagen habe:

Herzlich Willkommen

Und tatsächlich wird mir gerade bewusst, dass ich dieses Buch noch nicht gelesen habe, obschon ich es seinerzeit – noch in Papier  – im Bücherschrank stehen hatte.
Da kam halt immer was dazwischen, weil ich mir damals schon vorgenommen hatte, alle sechs Romane einmal hintereinander weg zu lesen, aber nie die Zeit dazu hatte, solange ich noch gearbeitet habe, bzw. es ja auch eine lange Phase gab, in der ich ja gar nicht gelesen habe und es andere Prioritäten gab.

Um so gespannter bin ich jetzt natürlich auf dieses Buch, dass bei allem Ernst seines Inhaltes auch sicher wieder genauso unterhaltsam werden wird wie die ersten fünf Bände des autobiographischen Romanzyklus um die Familie Kempowski, das mit dem Ende seiner Haftzeit beginnt und beschreibt, wie es der Familie und ihm Mitte der fünfziger Jahre in der noch jungen Bundesrepublik ergeht – umgegeben vom aufstrebenden Wirtschaftswunder und in ungewohnter Freiheit.

Der Klappentext:

„“Wird schon werden, da müssen wir eben durch“, sagt Mutter Grethe, als ihr Sohn Walter nach acht Jahren Haft aus dem Zuchthaus Bautzen zu ihr nach Hamburg zurückkehrt – ohne Ausbildung und Beruf, ohne Ziel und Geld. Dem in die Freiheit entlassenen Walter ergeht es wie vielen Deutschen, die aus dem Osten in den so begehrten Westen gelangt sind: Von den Menschen, mit denen sie es zu tun haben, nicht anerkannt, fühlen sie sich als Bürger zweiter Klasse. Walter jedoch kann warten. Er übt sich in Geduld, während um ihn herum sich die Räder des Wirtschaftswunders immer schneller drehen. Schließlich beginnt er an der Pädagogischen Hochschule in Göttingen seine Ausbildung. Ein ungewohnt sorgloses Studentenleben beginnt, doch die Jahre in Bautzen haben ihre Spuren hinterlassen. Immer wieder erliegt er Anfällen von Melancholie. Doch die Gabe der Ironie verhilft ihm dazu, die oft skurrilen Typen und Außenseiter lebensecht zu zeichnen. Währenddessen wächst die Familie wieder zusammen. Walters Bruder Robert kehrt ungebrochen aus der Haft zurück, und Walter findet endlich die Frau, die ihn versteht. So enden für ihn die Jahre des Suchens und des Übergangs….“

Ich bin dann mal weg, weiter lesen ;-)


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