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Kliniktagebuch – die Zweite – Kapitel 17

Untertitel:

„Sind sie eingeschlafen?“

…. das fragte mich die Masseurin heute morgen zum Ende der Massage. Und tatsächlich: Ich war kurz davor, wenn nicht sogar schon ein wenig weggenickt.

Was auch zum Leitmotiv für diesen Tag wurde.
Zwar war ich heute Vormittag auch auf dem Markt, mir Obst für meine Spätmahlzeit holen – und habe noch meine Runden auf dem Fahrrad-Ergometer gedreht, aber richtig wach bin ich dabei nicht geworden. So kam dann nach dem Mittag, was kommen musste:
Kaum ein wenig aufs Bett gelegt, um zu lesen, da waren schon zweidrittel des Nachmittags um, selig und süss verpennt.
Auch heute Abend sieht es so aus, als würde ich nicht wirklich „alt werden“.
Zu sehr drängt meine Frühjahrsmüdigkeit darauf, mich bald ins Bett zu verfügen und mich vom Fernseher einlullen zu lassen mit irgend etwas seichtem, in dem das Wort Corona keine Rolle spielt, das mittlerweile über jedem Gespräch hängt, welches hier in der Klinik geführt wird.

Ergo werde ich morgen wohl die Flucht ergreifen und versuchen mich irgendwie aushäusig aufzuhalten – weit weg von Klinik und Latrinenparolen….
Fehlt nur noch das passende Ziel…..


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5 Replies to “Kliniktagebuch – die Zweite – Kapitel 17”

  1. Ich bin heute nachmittag raus und dachte, da wird wohl Ruhe sein. Von wegen. In jedem Gesprächfetzen, den ich bei passierenden auffingt, ging es um Corona.

  2. Bei uns im Büro dreht es sich fast auch nur noch darum. Allerdings sehr sachlich und erfreulich unaufgeregt. Aber nach dem Motto safety first, läuft es wohl auf home office raus. Meine Kollegin hat jetzt eh ein Problem mit ihrem kleinen Sohn, der nun nicht mehr in die Kita kann. Du wirst schon was passendes finden morgen. Und es ist ja bald vorbei. Wir freuen uns hier Zuhause auf Dich

    1. Hier sind es leider die Volldeppen, die immer das grosse Wort führen…
      Und immer nach dem gleichen Muster: irgendwas auf Sat1 oder RTL aufgeschnappt oder ( noch schlimmer die Schlagzeile der Blöd gelesen) und anschliessend die Wahrheit gepachtet haben.
      Ich hab es inzwischen aufgegeben, da noch was zu zu sagen, weil es eh zwecklos ist.

      Zum Glück sind aber wenigstens meine Tischnachbarn deutlich unaufgeregter und ich kann mich wenigstens drei mal am Tag über Vernünftigeres unterhalten…

      1. Mit denen hast Du ja auch echt Glück gehabt. Ja, die selbst ernannten Experten schießen gerade wie Pilze aus dem Boden, da kannst Du als medizinisches Fachpersonal nun mal nicht mithalten

        1. Nicht wirklich.
          Heute wollten zwei so Trullas zum Chefarzt gehen und die ultimative Forderung überbringen, die ganze Klinik mit Mundschutz auszurüsten… dafür sollten nach dem Mittagessen Unterschriften gesammelt werden.
          Keine Ahnung, was da draus geworden ist…. vermutlich nix, ausser vergifteter Stimmung.

          Mein Tischnachbar hat denen dann ganz trocken erzählt, ein Pflaster auf der Schnute würde auch helfen.
          Dann kämen keine bösen Viren rein und keine dummen Worte raus :-)

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