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Kliniktagebuch – die Zweite – Kapitel 7

Untertitel:

Die grobe Richtung stimmt schon mal

Heute war zwar ein deutlich ruhigerer Tag als gestern – denn „Anwendungen“ ( auch über diesen Begriff aus der seligen Zeit der Badekuren  muss ich immer wieder schmunzeln) gab es nicht so viele – und diese werden auch so langsam zu „Alltagsprogramm“, nachdem ich nun schon eine ganze Woche hier bin.

Dafür spielte sich das wirklich Entscheidende dann in der Chefarztvisite ab, was nun eine klare Weichenstellung für den Rest der Reha und  (viel wichtiger) für die Zeit danach ist:
Denn entlassen werde ich als nicht arbeitsfähig mit einer deutlichen Empfehlung an den Rentenversicherungsträger für eine Fortsetzung und ggf. Aufstockung der Teilerwerbsunfähigkeitrente, die ich ja jetzt schon habe, so wie sehr eng gesteckten Grenzen dessen, was ich noch zu leisten in der Lage bin im Rahmen der 3-6 Stunden täglich, die nicht von der Rente abgedeckt sein werden.
Also genau das, was ich mir im Vorfeld auch gewünscht habe, denn daran ist auch das Arbeitsamt gebunden, dessen Kunde ich ja nach meiner Aussteuerung durch die Krankenkasse  Ende Juni noch werden muss, bevor ich in die vorgezogene Altersrente gehen kann.

Was nun de Facto wohl bedeutet dass ich dem Arbeitsmarkt zwar zur Verfügung stehen werde, aber mit Sicherheit nicht in eine meiner Ausbildung angemessene (Teilzeit)- Stelle vermittelt werden kann,  so dass es günstigenfalls darauf hinausläuft, noch volle zwei Jahre Arbeitslosengeld I zu beziehen, bevor ich regulär  und ohne Abzüge zum Altersrentner werden werde.
Meinen erlernten Beruf als Krankenpfleger  werde ich dem Gutachten zufolge nicht mehr ausüben können, das wird also beim Arbeitsamt dann auch nicht mehr zur Diskussion stehen und  nimmt mir eine Menge Druck…. (Thema Pflegenotstand und offene Stellen)
Soweit zumindest die Theorie, um deren praktische Auskleidung nächste Woche noch  in der Sozialberatung gehen wird.
Woraus sich auch die Schritte ergeben werden, die ich als Nächstes angehen muss.

Insofern also ein richtig guter Tag, denn jetzt bin ich wirklich einen Schritt weiter.

Und „ein paar Schritte weiter“  bin ich auch heute „im realen Leben“ gelaufen:
Im strahlenden Frühlingssonnenschein, nachdem mein Klinikprogramm  abgeschlossen  war.
Mittlerweile liegt  die selbst gelegte  Latte sogar schon so hoch, dass ich jeden Tag 12.000 Schritte und mehr schaffen will – was mir auch – abgesehen  von gestern – wirklich jeden Tag gelungen ist , sogar ohne auf meinen Schmerzmittelbedarf zurück greifen zu müssen. Auch, wenn es mir auch  nicht unbedingt immer leicht fällt, dieses Ziel zu erreichen..

Genau wie das andere grosse Ziel: Null Nikotin
Aber auch darüber haben wir in der Visite gesprochen, und seitens der Ärzte bestehen keine Bedenken, dass ich niedrig dosierte Nikotinpflaster als Hilfe verwenden darf – zumindest bis zum Beginn des Nichtrauchertrainings in der nächsten Woche, ggf. auch noch darüber  hinaus.
Die habe ich nun heute in einer Apotheke bestellt, weil sie (so der Apotheker)

„Hier nie verlangt werden.“

Hoch dosierte hätte er aber vorrätig gehabt….

-_-_-_-

 

Womit ich heute leider nicht dienen kann, sind aktuelle Bilder.
Ich habe zwar welche gemacht, bekommen die aber nicht hochgeladen, weil das „schnelle Internet“ hier heute so lahm ist, das es  schon eine halbe Minute dauert, bis die Uploadseite sich öffnet – und das gilt auch für den T-Online – Hotspot hier in der Klinik, der auch schon den ganzen Tag gestört ist.
Also ist auch klar, wie ich meinen Abend verbringen werde…. lesend und fernsehend…. schon weil ich keine Lust habe, stundenlang auf die Website zu warten, die ich gerade öffnen will


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