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Kliniktagebuch – die Zweite – Kapitel 5

Untertitel:

Sonntagsruhe ohne Torte

Nichts los heute in der Klinik, kein Programm, keine Therapie – einfach nichts.
Also versucht jeder Rehabilitand (über dieses Wort stolpere ich immer noch – als ob wir vom anderen Stern kämen) sich irgendwie zu beschäftigen, um den Tag auf anständige Weise und halbwegs sinnvoll hinter sich zu bringen.

Mit Schlafen, Essen und spazieren gehen beispielsweise, so wie ich es auch gemacht habe, trotz Aprilwetter und weil es ja für meinen Gesundheitszustand durchaus förderlich ist.
Deshalb bin ich nach dem Frühstück auch gleich losgezogen in einen kleinen Park auf der anderen Seite des Bahnhofes, dessen Hauptattraktion – ein kleiner Aussichtsturm – natürlich geschlossen war (ist ja noch keinen Saison ), wo es aber wenigstens ein paar Skulpturen zu bestaunen gab, die zum sogenannten Planetenweg gehören. (Bilder hänge ich unten an)
Gute siebeneinhalbtausend Schritte habe ich so schon mal zusammen bekommen, auch wenn das Laufen heute eher schmerzhaft war und nicht wirklich Spass gemacht hat.
Gut immerhin: es ging trotzdem ohne zusätzliche Schmerzmittel (genau wie gestern) und damit bin ich dann wieder sehr zufrieden, weil es doch sowas wie ein kleiner Fortschritt ist.
Allerdings war ich danach so geschafft, dass ich mich nach Mittagessen, einem echten Filterkaffee  aus der Klinikcafeteria und  anschliessendem Gang aufs Laufband erst mal aufs Bett gepackt habe, um etwas auszuruhen.

-_-_-_-

Woraus ein veritabler Mittagschlaf von einer guten Stunde wurde, nach dem ich dann absolut keine Lust mehr hatte, zwecks Kaffee und Torte nochmal loszustratzen.
Die Kalorienbombe also fiel aus – worum ich jetzt nicht böse bin. (Und die Anzeige auf der Waage wird morgen früh um so erfreulicher sein )
Den Rest des Nachmittags habe ich gelesen und gefaulenzt – teils mit schlechtem Gewissen, wenn die Liebste ihre Tätigkeitsberichte aus der heimatlichen Hansestadt funkte, teils aber auch mit dem Gedanken, dass es ganz gut ist, beim Frühjahrsputz nicht im Weg rum zu sitzen  wie der arme Herr Hein, der wahrscheinlich vor lauter Staubsaugen heute den ganzen Tag kein Auge zumachen konnte…..
Andererseits bin ich aber auch ganz froh über den „Ruhetag“ an dem ich trotzdem mehr als zwölftausend Schritte gelaufen bin, denn Morgen stehen gleich genug Programmpunkte für zwei Tage auf meinem Laufzettel – da wirds nix mit Mittagsschlaf….


Bilder aus dem Goldsteinpark:

Der Turm des Anstosses:

Die Sonne:

Merkur:

Venus:

Die Erde

Mars:

Jupiter:

und der Saturn,auf dem Bahnhofsvorplatz:

Auch die anderen Planeten gibts noch in der Stadt, aber etwas weiter entfernt…

Keine Kunst hingegen dieses Objekt:
Oder doch?

Aber vielleicht sollte die Uhr auch einfach nur weg und wurde mitten im Park entsorgt….
Gut für ein Foto war sie jedenfalls allemal.


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4 Replies to “Kliniktagebuch – die Zweite – Kapitel 5”

  1. Der arme Hein ist mindestens so geschafft wie ich :-) Aber nun liegt er neben mir auf dem Sofa und lässt sich die Wampe kraulen. Immerhin ist da nun mehr Platz für ihn und er macht sich entsprechend breit, da wo Du sonst sitzt. Schlechtes Gewissen brauchst Du nicht zu haben, Du machst ja sonst auch reichlich in unserem Haushalt. Ich habe mich halt um das gekümmert, was nicht so sehr Deins ist (meins auch nicht, aber ich mache es dann doch eher als Du). Und Du hast heute Bilder gemacht, ich mal nicht.

  2. Na gut, wenn Du das so siehst….
    Trotzdem solltest Du Dein freies Wochenende eigentlich zum Ausruhen nutzen <3

  3. Das ist ein toller Planetenweg – wäre klasse, wenn Du uns irgendwann noch die restlichen Stationen zeigst. Ich kannte solche Wege bisher nur mit den Kugeln in unterschiedlicher Größe – Deiner zeigt ja richtige Kunstwerke.
    Weiterhin eine gute Reha-Zeit und interessante Fototouren.

    1. Die andern Planeten noch abzulichten ist durchaus mein Plan…spätestens am nächsten Wochenende, wenn ich mich mal in die andere Richtung orientieren werde….

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