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Einpendeln

Meine Liebste schrieb ja in den letzten Tagen schon darüber, dass sich seit ein paar Monaten – genauer: seit dem Ende unseres Fernbeziehungslebens – unsere Lebensumstände deutlich geändert haben.

Das macht sich an so Dingen wie unserer internen Aufgabenverteilung fest, aber auch daran, dass sich Prioritäten in unseren Tagesabläufen merklich verschoben haben, was ich z.B.  auch an meinen veränderten  und merklich geringer  gewordenen Computerzeiten festmachen kann, die sich nach aussen auch durch meine abnehmende Präsenz hier in diesem Blog auswirken.
Denn diese Computerzeiten haben sich zum grossenTeil ja nun erübrigt, wo unser Kontakt und unsere Kommunikation jetzt wieder viel direkter und ohne Nutzung von Chats und Telefon möglich ist.

Dafür sind aber andere Zeitfresser mehr in den Vordergrund gerückt –  speziell mein Job macht diesbezüglich gerade mal wieder in unangenehmster Weise auf sich aufmerksam, so dass gemeinsame Freizeit ausserhalb der abendlichen Sofastunden nach wie vor eher knapp ist. So haben wir nun dieses Wochenende das erste mal seit vier Wochen  gemeinsam frei und ausser einem Flohmarktbummel und kleineren Besorgungen auch nichts „auf dem Zettel“. Keine Umbauaktionen also, kein Zeit verplempern auf Landstrassen, einfach nix.
Was auch mal gut ist :-)

Aber trotzdem bleibt die Feststellung, dass unsere stark differierenden Arbeitszeiten – auf der einen Seite mit festen Bürostunden und regelmässig freien Wochenenden und auf der anderen (meiner) Seite eher chaotisch und wenig planbar – nicht unbedingt zur Harmonie beitragen und uns damit das Einpendeln auf einen gemeinsamen Rhytmus nicht wirklich erleichtern. Wobei sich für mich ja nicht mal gross was geändert hat, denn so wie ich arbeite, geht das schon seit Jahren – und so war es auch schon, bevor meine Liebste auf Tournee gegangen ist.
Nur dass dass in den vergangenen Jahren für uns beide nicht so offensichtlich war, wie gross die Unterschiede in den Arbeitszeiten und -rhytmen wirklich sind – oder besser: wir hatten es einfach verdrängt, genau wie die Tatsache, dass auch unsere unterschiedlichen körperlichen Belastungen bei der Arbeit eine Rolle spielen.
Noch mehr, als das früher der Fall war.

So gesehen beneide ich meine Liebste manchmal auch um die Energie, nach einem normalen Arbeitstag noch eine Runde durch diverse Läden zu drehen und sich in der Stadt umzusehen, während ich nach neun, zehn Stunden Dienst einfach froh bin, auf direktem Weg nach Hause zu dürfen, Schuhe und Arbeitsklamotten ausziehen und mich erholen zu können…
Wobei ich zugeben muss, dass ich häufig schon einfach auf meinem Schreibtischstuhl  weg nicke, wenn ich mich dann „auf ein paar Minuten“ vor den Computer setze – oder spätestens nach dem Abendessen auf dem Sofa vor dem Fernseher einpenne.Sicher kein schöner Anblick, aber das frühe Aufstehen und der tägliche körperliche Einsatz fordern da wohl ihren Tribut….

Und damit stellt sich wieder mal die Frage, wie dieses Problem zu lösen wäre:
Meine im letzten Jahr reduzierten Arbeitszeiten haben sich inzwischen wieder auf dem Niveau einer Vollzeitstelle eingependelt, obwohl ich nominell nach wie vor nur Teilzeit arbeite. Gut für das Überstundenkonto und um gelegentliche ungeplante Ausgaben abzudecken – aber nicht gut für unser gemeinsames Leben….
Deshalb wird wohl in den nächsten Tagen mal wieder ein ernsthaftes Gepräch mit meiner Chefin auf der Tagesordnung stehen mit dem deutlichen Hinweis, dass mein Arbeitsvertrag nur auf 35 Stunden in der Woche lautet und nicht auf 42 Stunden oder mehr, wie sie aktuell wieder im Dienstplan für den nächsten Monat stehen….

Ob das dann was bringt, steht aber wieder auf einem anderen Blatt.

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