Manchmal bin ich aber auch ein Schussel!
Heute morgen z.b. als ich das Haus verlassen habe, ohne eines meiner wichtigsten Werkzeuge einzupacken, meinen Dienstfernsprecher.
Nicht nur, dass sich darin mein Telefonbuch befindet, sondern auch andere mehr oder wichtige Daten habe ich so normalerweise immer zur Hand, wenn ich dieses Gerät bei mir habe – und ich hab mich auch wirklich inzwischen sehr daran gewöhnt, jederzeit und überall aufs Internet zugreifen und so unter Anderem per Messenger mit der Liebsten kommunizieren zu können.So hatte ich denn den Vormittag über eine ungewollte Gelegenheit zu einer Reise in die Vergangenheit:
Selbst nicht erreichbar – was ich gar nicht sooo dramatisch fand – war ich allerdings auch nicht in der Lage von mir aus mit meiner Umwelt in fernmündlichen Kontakt zu treten oder gar meiner Dame des Herzens eine guten Morgen zu wünschen – zumal ich zu meinem Leidwesen festellen musste, dass ich nicht mal ihre Handynummer weiss.
Da blieb also diesbezüglich die einzige Möglichkeit, vom Büro aus meine eigene Nummer anzurufen in der Hoffnung, dass ich am anderen Ende Ihre Stimme hören würde.
Aber Pustekuchen.
Die Anrufe wurden zwar zu Hause registriert, aber nicht entgegen genommen, weil meine Angetraute der Meinung war, da riefe eine Kollegin aus dem Büro an, wie das Display ja auswies. Und der wollte sie nun nicht erklären müssen, dass ich ohne Telefon unterwegs bin…
Nun hätte ich ja noch unsere Festnetznummer probieren können, aber die ist leider auf mein Handy umgeleitet. Das hätte dann wohl genauso wenig genützt – denn auch da wäre wieder die Bürodame im Display erschienen. (siehe oben)
Dumm gelaufen.
Aber trotzdem war das heute eine gute Erfahrung, mal wieder so unterwegs zu sein wie vor zwanzig Jahren. Hat sie mir doch gezeigt, wie abhängig ich inzwischen von der Nervensäge in meiner Hosentasche bin.
Früher hatte ich ganze Telefonbücher im Kopf und konnte gut damit leben, mir wichtige Informationen und Termine erst während meiner Boxenstops im Büro zu holen.
Heute dagegen verlasse mich in vielen Situationen alleine auf die Datenbank mit Internetzugang und Sprechmöglichkeit, die ich immer mit mir rumschleppe.
Folglich hatte ich auch den ganzen Vormittag über das Gefühl, das mir da was fehlt,
ja, teilweise habe ich sogar regelrechte Entzugserscheinungen gespürt.
Was mir allerdings nicht gefehlt hat, waren die nervigen Störungen, die das Ding gelegentlich mit seiner Klingelei verursacht.
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