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Fast wie in alten Zeiten

Schon seit ein paar Tagen – eigentlich, seit es so heiss ist – verschiebt sich mein Schlafrhythmus merklich nach vorne – weg vom Einschlafen weit nach Mitternacht, hin zum Einnicken schon weit vor der Geisterstunde.
Von meinen geliebten späten Krimis (insbesondere die ollen Polizeirufe noch aus DDR-Zeiten oder alte Tatort-Folgen) oder späten Spielfimen, welche meist erst nach 23:00 Uhr beginnen, bekomme ich jedenfalls allenfalls noch den Vorspann mit, bevor Morpheus mich in seine Arme zieht… Was aber nicht schlimm ist, weil das ohnehin fast  alles Wiederholungen sind und ich die jeweiligen Folgen oft schon mehrfach gesehen habe.
Normal ist das trotzdem nicht für mich, denn normalerweise habe ich die nötige Bettschwere erst deutlich später erreicht  – so gegen eins, halb zwei. Jedenfalls seit ich Teilzeitrentner bin und nicht mehr zu unchristlich früher Zeit von dem Untier auf meinem Nachttisch aus dem Bett getrieben werde. Und im Grunde ist es mir auch ganz Recht, erst so spät einschlafen zu können, schlafe ich dann doch meist besser ( und auch besser durch und ohne längere Phasen der Schlaflosigkeit, wie ich sie ja immer wieder mal habe).
Wach werde ich üblicherweise fünf bis sechs Stunden später, ganz von alleine, ohne elektrische Hilfe und häufig gerade noch zur richtigen Zeit, um die Liebste für ihren Weg zur Arbeit zu verabschieden, ohne ihr vorher bei ihren morgendlichen Verrichtungen im Weg herum zu stehen – also genau passend und für meinen Schlafbedarf auch ausgeschlafen habend. Eher wach werden muss ich nicht – was soll ich denn auch so früh?

Und genau da liegt gerade auch mein Problem, denn mehr als diese fünf bis sechs Stunden halte ich es nicht in der Horizontalen aus.
Länger liegen bleiben, vielleicht noch mal einnicken, noch ein kleines Träumchen dranhängen – das funktioniert bei mir nicht. Ist mein Schlafbedürfnis befriedigt, dann treibt es mich aus dem Bett  und dann sitze ich – wie auch heute – schon früh am Rechner, lese Zeitung oder versuche mich anderweitig still zu beschäftigen, um die Liebste nicht zu stören, die heute Home-Office hat und die Zeit bis zu ihrem Weckerklingeln um halb acht bis zur letzten Sekunde schlafend ausnutzt. Was ich ihr wirklich gönne und worum ich sie auch immer wieder beneide – Schlafen zu können ohne tickende innere Uhr, ohne zeitliche Begrenzungen  und ohne lange Wachphasen, wie sie bei mir ja normal sind.

Immerhin – und das ist erfreulich – hatte ich aber heute morgen die Gelegenheit, am Küchenfenster stehend ein Schauspiel zu geniessen, welches zu Hamsterradzeiten ganz normal war, nun aber eine absolute Ausnahme ist:
Den kurzen Moment des Sonnenaufganges, an dem der Himmel sich rosa überzieht – also vielleicht doch ein kleiner Hinweis auf einen weiteren sonnigen Tag, auch wenn der Wetterbericht für heute anderes andeutet.
Das immerhin hat mich dann  doch mit dem frühen Wachsein ( schon seit kurz nach fünf) versöhnt,worüber ich ansonsten auch heute nicht wirklich glücklich war. Zumal für mich für heute auch nicht wirklich viel auf dem Programm steht ausser vielleicht einkaufen und dem Aufarbeiten versäumter haushaltlicher Pflichten. Alltag also, nachdem Oma nun hier ist und ich mich bezogen auf das Rollerthema  um nichts weiter mehr kümmern muss….

Sonnenaufgang – ich liebe diesen Moment – schon immer!
Auch wenn ich von Haus aus kein Frühaufsteher bin, ja, es noch nie war, wenn mich nicht die Not in Form eines frühen Arbeitsbeginnes aus dem Bett getrieben hätte. Und selbst dann war ich meist auch mit meinen Schicksal versöhnt, wenn ich auf dem Weg zum Hamsterrrad diesen besonderen Moment auf den Elbbrücken oder anderswo auf meinem Arbeitsweg geniessen konnte.
Egal, was der Tag auch bringe würde….

Lange her, dass ich einen Sonnenaufgang so erlebt habe, schon mehr als anderthalb Jahre, zumindest was meine Arbeitswege angeht.
Und auch sonst ist dieser Anblick für mich eher selten geworden – worum ich allerdings nicht wirklich böse bin.
Denn so bleibt es doch ein besonderer, nicht alltäglicher  Moment, den ich um so mehr geniessen kann, wenn ich das Glück habe, zum richtigen Zeitpunkt am Küchenfenster zu sein. So wie heute morgen halt.
Ja, ich glaube, heute wird ein schöner Tag, vielleicht auch ein besonderer….

Und genau das wünsche ich Euch heute morgen auch:
Einen wunderbaren, besonderen Tag.
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns


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4 Replies to “Fast wie in alten Zeiten”

  1. Die Steigerung wäre jetzt, wenn ich dann den Kaffee ans Bett bekäme…. wenn Du schon so früh wach bist und ich mal länger schlafen kann 8-)

    1. Dazu hättest Du aber heute morgen so lange liegen bleiben müssen – und nicht gleich aus dem Bett springen wie in den Popo gepiekt, wenn Dein Wecker quäckt.

      Aber das können wir ja morgen nochmal probieren, wenn ich vermutlich auch wieder so früh wach bin.

  2. So früh aufstehen zu können, finde ich sehr beneidenswert. Mein Schlaf-Wach-Rhythmus ist leider anders gestaltet, ich komme erst so gegen Neun, halb Zehn, Zehn in die Gänge, und das ärgert mich manchmal sehr, denn grade im Sommer wäre es sehr von Vorteil, früh aufzustehen und sich in die Natur begeben zu können…
    Hab einen feinen Tag!

    1. Früh auf zu sein bedeutet in meinem Fall aber nicht, dass ich auch früher aktiv werden würde.
      Bis meine Pillen wirken und ich wirklich auf „Betriebstemperatur“ bin, ist es auf jeden Fall zehn, halb elf. Egal, ob ich bis um 5:00 oder um 9:00 Uhr schlafe.
      Dir auch einen wunderbaren Tag!

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