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Immerhin….

…. scheint die Sache mit dem Arbeitsamt nun wohl in Gang zu kommen.

Gestern und heute habe ich je einen Anruf erhalten, einmal von der Leistungsabteilung, die mir mitteilte, dass nun wohl ein Bescheid erstellt würde, vorläufig zwar, weil das ärztliche Gutachten noch nicht vorläge, aber immerhin ein Bescheid, der neben der Zahlung von Arbeitslosengeld auch die Beiträge zu meiner Krankenkasse bedeutet, die dringen notwendig sind, um dort weiter Mitglied  bleiben zu können.

Heute dann gleich der nächste Anruf, diesmal von meiner Arbeitsvermittlerin und des Inhaltes, dass das ärztliche Gutachten nun vorläge.
Darin wird mir bescheinigt, dass ich für 3-6 Stunden täglich arbeitsfähig auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt wäre, aber nicht in meinem Beruf als Krankenpfleger. Wobei sie aber selbst zu der Einsicht gekommen ist, dass es mit meinen gesundheitlichen Einschränkungen nicht allzuviele Jobs gäbe, auf die ich mich bewerben könne.

„Museumsaufsicht beispielsweise oder leichte Pförtnertätigkeiten“

mehr wäre wohl nicht drin……
Nun, mit mehr hatte ich auch nicht gerechnet. Schliesslich weis ich selbst gut genug, wie es um meine Leistungsfähigkeit bestellt ist.

Aber immerhin muss ich mich nicht auf Teufel komm raus irgendwo bewerben, weil

„aufgrund Ihres Alters und Ihrer Einschränkung die Chancen auf einen Job mehr als gering sind und Arbeitgeber davor zurückschrecken, Menschen Ihres Alters mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen einzustellen.“

Jobangebote würde ich vom Amt deswegen nicht bekommen, aber auch keine Auflage, eine bestimmte Anzahl Bewerbungen im Monat zu schreiben. Selbstredend würde ich auch keine Qualifizierungsmassnahmen oder Umschulungen bezahlt bekommen, ja noch nicht mal ein Bewerbertraining.
Was wohl bedeutet, dass die mich gänzlich in Ruhe lassen werden, ohne mir Druck zu machen, jeden x-beliebigen Job annehmen zu müssen. Wenn ich natürlich selbst was finden würde – dann….
Ansonsten darf ich mich nun wohl auch von Amts wegen zum alten Eisen zählen und als auf dem Abstellgleis befindlich einordnen, was mir so ganz ungelegen nicht kommt.

Ganz ohne Pferdefuss ist die Geschichte jetzt aber trotzdem nicht:
Natürlich wird die eingeschränkte Zahl von Stunden auch Einfluss auf die Berechnung des Arbeitslosengeldes haben. Da werden nun fünf Stunden weniger in die Berechnung einfliessen, als ich vorher nominell gearbeitet habe.
Das wird also nur eine „schmale Mark“ werden.
Aber mehr als eine Museumaufsicht oder ein Pförtner  mit Teilzeitvertrag und Mindestlohn bekommt, wird es wohl trotzdem sein….
Dennoch werde ich nach Erhalt und Kenntnissnahme des Leistungsbescheides wohl nochmal denken müssen, wie sich da noch was aufbessern liesse.
Sonst wird die Sache wohl doch noch zum Zuschussgeschäft.

Schaumnermal.

-_-_-_-

Bleibt aber noch anzumerken, dass ich nun mit dieser Entscheidung nicht wirklich unzufrieden bin.
Schafft sie mir doch die Möglichkeit, die gut zwei Jahre noch in Ruhe  zu überbrücken, die ich brauche, um beinahe abzugsfrei* in die vorzeitige Altersrente zu gehen, was ich mit meinem Grad der Behinderung ja mit 63 Jahren machen kann.
So war ja auch der Plan, und der scheint jetzt durchfürbar zu sein:

„Ab 58 Jahren und 48 Monaten Beitragszahlung besteht ein Anspruch auf 24 Monate Arbeitslosengeld.“

Diese Bedingungen habe ich ja wohl mal locker erfüllt.
Und wenn ich mich nicht auch noch irgendwo bewerben muss, um so besser.

Davon unberührt läuft ja auch immer noch der letztes Jahr zusammen mit dem Rehaantrag gestellte Antrag auf Erwerbsminderungsrente, der immer noch nicht beschieden ist. Darum werde ich mich also auch noch mal intensiver kümmern müssen.

Insgesamt aber:
Wieder ein Schritt weiter – und das ist gut so :-)

 

In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet….
Wir lesen uns


*) laut Rentenrechner könnte ich das ganz abzugsfrei im Dezember 2022 –  mit etwa 1,8% Abzug aber schon im Juni 2022.
Das passt doch fast schon. Um das genauer zu erfahren und weiter planen zu können müsste ich allerdings wirklich zur Rentenberatung – wenn es denn einen Termin gäbe….


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5 Replies to “Immerhin….”

  1. Zumindest es so erst mal nicht die schlechteste Lösung, auch wenn es wohl ein mageres Salär wird, was Du vom Arbeitsamt bekommen wirst.

    1. Wieviel das wird, kann man wohl erst sagen,wenn der Bescheid da ist.
      Aber eventuell findet sich ja noch ein Weg, irgendwas auf 450€-Basis zu machen.

      Auf jeden Fall bin ich nun erst mal beruhigt, dass die überhaupt auf den Punkt kommen, bevor es noch Theater mit der Krankenkasse gibt.

  2. Hoffentlich lassen die dich auch wirklich in Ruhe. Falls nicht, lass dich ja nicht zu einem Job als Museumsaufsicht verdonnern. Ich habe das fünf Jahre lang gemacht, das ist eine recht undankbare Aufgabe. Und schlecht bezahlt obendrein. Eher schon leichte Pförtnertätigkeit. Da kann man wenigstens sitzen und ab und an auch mal ein wenig schmökern.
    Auf alle Fälle finde ich ich sehr gut, dass du nun Bescheid weisst, und sich hinsichtlich deiner beruflichen Lage etliches geklärt hat.

    1. Ich bin da erst mal ganz frohen Mutes – denn die Arbeitsvermittlerin, mit der ich es da zu tun habe, ist speziell für Menschen mit Behinderungen zuständig und war ganz klar der Meinung, dass es wohl eher sinnlos sein würde, mich noch ins Bewerbungsrennen zu schicken oder mir Druck zu machen, da meine Chancen gegenüber jüngeren und gesünderen ohnehin gegen Null tendieren.
      Dazu kommt ja auch noch die auf dem Papier immer noch aktuelle Diagnose „Depression“, die ebenfalls den Katalog meiner Krankheiten ziert und aufgrund deren ich ja (fürs Arbeitsamt qua eigenem Gutachten durchaus aktenkundig) vor nunmehr 16 Jahren schon mal ausgesteuert worden bin, was ihr ebenfalls bekannt ist.
      Insofern kam es ja zu der Aussage, dass ich vom Amt keine Stellenangebote bekommen werde und monatlich null Bewerbungen vorweisen muss.
      So bleibt die Gefahr für teure Museumsexponate wohl eher sehr gering, dass ich Tollpatsch auf sie aufpassen soll. :-)

    2. Das Arbeitsamt darf nicht ganz so viel wie die Arge und meine Erfahrungen gerade mit der Aussenstelle sind durchaus auch positiv. Mich wollten sie damals noch zu einer Externenprüfung bei der IHK scheuchen, samt Vorbereitungskurs, damit mich der Arbeitsvermittler nicht ins Call-Center vermitteln müsse. „Da sehe ich Sie überhaupt nicht“ war damals seine Aussage. Da kam dann allerdings Regensburg dazwischen.

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