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„An einem kalten Apriltag des Jahres 1961….“

„…. hielt ein Schienenbus der«Kreuzthaler Kreisbahn AG»auf dem Bahnhof Kreuzthal. Der Wind pfiff über den Bahnsteig, auf dem zwischen zwei Reihen schiefgewachsener Rotdorne in Augenhöhe ein schwarz umrandetes Schild angebracht war:«Kreuzthal». Unter diesem Schild, mit Bindfaden festgebunden, hing ein Stück Pappe:«Achtung! Frisch gestrichen!»
Ein junger Mann stieg aus dem Schienenbus – linke Hand am linken Griff -, er faßte den sich aufblähenden Staubmantel mit der rechten und guckte sich um,«leicht amüsiert»: was das für ein Nest ist, in dem er hier gelandet ist…“

Eigentlich wollte ich ja jetzt endlich mal was anders lesen, aber dann hat es mich doch gereizt, zu erfahren, wie es nach dem Ende deutschen Chronik so weitergeht mit den Geschichten von Walter Kempowski.
Zumal ich dieses Buch auch noch nicht gelesen habe:

Heile Welt

kann man  durchaus  auch als einen autobiographischen Roman bezeichen, welcher da anknüpt, wo Kempowskis deutsche Chronik endet :
Verwendet es doch Motive  und (fiktive?) Erlebnisse aus seinem Leben als Lehrer in der niedersächsischen Provinz.
Wieder in Kollagenform – wie alle seine Bücher  – und diesmal angereichert mit vielen Anekdoten, die nichts mehr mit der Familie Kempowski zu tun haben, um die es sich ja in den vorher gelesenen Büchern  hauptsächlich ging. Deshalb wohl auch ein Stilwechsel –  Das Buch ist nicht mehr in Ich-Form geschrieben, sondern aus der Perspektive eines aussenstehenden Beobachters und mit Verwendung eines Pseudonyms für die eigene Person in der Handlung
Was dem Lesespass aber trotzdem keinen Abbruch tut :-)
Denn – wie ein erstes gelesenes Kapitel zeigt:
Walter Kempowski bleibt unverkennbar Walter Kempowski, auch wenn er in diesem Buch plötzlich als Matthias Jänicke («Ohne h, aber mit ck.») auftritt….

Der Klappentext:

„Ankunft auf dem Lande: Ein nicht mehr ganz junger Mann tritt in einem kleinen Heidedorf seine erste Lehrerstelle an. Das Landleben verläuft im gemächlichen Takt der frühen sechziger Jahre. Die idyllischen Impressionen, die der Lehrer empfängt, erweisen sich aber zunehmend als trügerisch. Unter der Oberfläche ist vieles anders, als es scheint. Kaum einer der Landbewohner (auch nicht der gefürchtete Landschulrat) hat eine ganz reine Weste, und der berühmte Maler – ein Naziopfer, wie erzählt wird – ist bei näherer Betrachtung alles andere als ein antifaschistischer Held. Die kleinen Skandale und Verfehlungen werden fein säuberlich unter der Decke gehalten. Die heile Welt ist alles andere als heil. Der Neuankömmling, ein später Nachfahre des Eichendorffschen Taugenichts, versucht sich in dieser Welt zu etablieren. Er bleibt aber ein Außenseiter im dörflichen Mikrokosmos, ein Kauz, der seine Zeit ein wenig ziellos zwischen täglichen Pflichten, der Jagd nach Antiquitäten und kleinen amourösen Abenteuern zubringt. Dabei käme es für ihn jetzt wirklich darauf an: Es ist bereits sein dritter Anlauf, eine bürgerliche Existenz zu gründen…“

Ich gehe dann mal weiterlesen und werde es geniessen :-)


1306

Muss das denn sein?

Nachdem ich bisher meine Rheuma-Spritze ganz gut vertragen habe, scheint sich das nach der Erhöhung doch anders zu gestalten.
Leider.

Denn gestern stellte sich im Lauf des Vormittages erst leichtes Kopfweh ein und kurz darauf auch Schwindelgefühle – beides Nebenwirkungen, die unter MTX nicht so ganz selten sind – so dass ich mich Mittags erst mal ein Stündchen hingelegt habe.
Das wurde zwar im Lauf des Nachmittags unter Zuhilfenahme von reichlich Koffein*  und einer weiteren Folsäure-Tablette ** wieder etwas besser, ist aber auch heute morgen noch nicht ganz verschwunden, so dass ich die Liebste heute lieber alleine zum Einkaufen fahren lasse, nachdem wir das gestern schon vertagt hatten.
Es muss ja nicht sein, dass ich mir im Auto den Morgenkaffee nochmal durch den Kopf gehen lasse….

Jetzt heisst es also gucken, wie sich das weiter entwickelt. Hoffentlich zum Guten, denn sonst wird es wohl unvermeidlich auf das Biological hinauslaufen, das mir ja schon angedroht wurde und welches ich eigentlich gerne vermieden hätte….

Irgendwas ist halt immer :-(


*) Meine Rheumatologin hatte mir ja schon angekündigt, dass sowas passieren könnte und auch den Tipp mit dem Koffein als Spontanhilfe gegeben.

“ Wenn Sie Kopfschmerzen bekommen oder Ihnen schwindelig wird, trinken Sie starken Kaffee oder besser Espresso.
Ruhig 2-3Tassen!“

und das mir, der ich ohnehin schon einen Tagesverbrauch von 6-7 Tassen habe

**) Folsäure-Tabletten nehme ich ohnehin gegen die Nebenwirkungen des MTX. Die wirken aber leider nur recht langsam, weil sich da erst ein Wirkstoffspiegel im Blut aufbauen muss, sind also als spontane Gegenmassnahme gegen die Beschwerden nicht wirklich geeignet, weil es ein paar Tage dauert, bis sich der Blutspiegel erhöht hat.


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