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Zombie

So ähnlich fühlt man sich nach über 30 Stunden Dienst in 3 Tagen und noch einigem Drumherum, das in der  Freizeit auch noch Kraft und  Kopfarbeit erfordert:

Ausgepowert und zu schlapp, um noch einen Meter weiter zu laufen.

Nun bin ich ja sicher einiges an extrem-jobben gewohnt, aber so heftig war es lange nicht mehr:

Grund war mal wieder ein Phänomen, dass ich vor ein paar Wochen schon  angerissen habe – die Marotte gewisser Kolleginnen, eigenmächtig ihre freien Wochenenden zu verlängern und die restliche arbeitende Bevölkerung einfach hängen zu lassen, obwohl sie wissen, das – jahreszeitbedingt – der Krankenstand ohnehin schon hoch ist und die Touren entsprechend voll gepackt.
Und natürlichl waren es wieder mal  gleich beide Trullas aus dem verlinkten Posting, die am Montag nicht zum Dienst erschienen sind.

Wobei die eine sogar zu feige war, sich persönlich krank zu melden, sondern  stattdessen am Sonntag um 23:00 Uhr einfach mal ein Fax (!) geschickt hat, wohl wissend, dass die morgens nicht unbedingt vom diensthabenden Bereitschaftler gelesen werden – während die andere hochdramastisch Montag morgen um vier anrief, weil sie sich am Samstag (!!) beim Eislaufen möglicherweise einen Finger gebrochen habe.
Als ob sie nicht den ganzen Sonntag Zeit gehabt hätte, mal zum Arzt zu wackeln und anschliessend Bescheid zu geben….
Schlussendlich war es aber dann wohl doch nur eine Prellung – und „sie könne  ganz sicher am nächsten Wochenende wieder arbeiten“
Jedenfalls hat sie das unserer Logistikchefin erzählt, als die später zu normalen Bürozeiten  ihr nachgefragt hat.

Ärgerlich sowas, höchst ärgerlich.

Dementsprechend angepisst war denn auch die Stimmung der Kollegen, die Montag pflichtgemäss zum Dienst erschienen und zusätzlich zum normalen Programm mal eben jeder noch drei, vier Einsätze zusätzlich fahren  und jeweils mit mindestens zwei Überstunden rechnen mussten.

Aber immerhin wird dieses unkolligiale Verhalten nun wohl endlich Konsequenzen haben, wie unser Chef mir erklärte, als ich am Montag Mittag bei ihm auf dem Schreibtisch sass, um die Beschwerden aus dem Kollegenkreis vorzutragen:

Die Dame mit dem Faxgerät wird keine Gelegenheit zu solchere Vorgehensweise mehr bekommen, weil noch in der Probezeit und deshalb ohne besonderen Kündigungsschutz.
Auch die andere sitzt jetzt auf dem Schleudersitz – und es wird ein klärendes Gespräch mit ihr, dem Seniorchef und einigen Kollegen geben, die am Montag morgen die Mehrarbeit übernehmen mussten.
Da wird sie dann zu hören bekommen, dass keiner von uns mehr willens ist, ihre Eskapaden mitzutragen und ein Grossteil des Teams jede weitere Zusammenarbeit ablehnt.
Womit der Chef dann auch eine Handhabe hätte, sie zu kündigen, weil der Betriebsfrieden durch ihr Verhalten massiv und nachhaltig gestört wird…..

Somit wird es wohl auch nur eine Frage der Zeit sein, bis auch sie gegangen worden ist….

Immerhin wird auch diese Lösung von den verbleibenden Kollegen auf längere Zeit einen höheren Arbeitseinsatz erfordern, bis die Lücken wieder gefüllt sind – aber wie sagte eine Kollegin heute morgen:

„Wenn die endlich weg ist, arbeite ich auch gerne mehr. Dann weiss ich wenigstens, dass ich nicht noch ihre Faulheit unterstützen muss!“

Recht hat sie!

Denn das sehen wohl inzwischen alle so, zumal  Mehrarbeit in dieser Woche schon – quasi zum Üben – die Regel ist.
Da fallen freie Tage weg –  wie meiner am Dienstag -,
da verlängern sich die Touren wieder auf deutlich über acht Stunden,
da wachsen die Überstundenkonten,
da hagelt es wieder Kundenbeschwerden, weil wir vereinbarte Zeiten nicht einhalten können … usw.usw.

Aber bei all dem Wiggel schweisst das uns Arbeitende gerade auch mehr zusammen und es war gestern und heute deutlich zu spüren, wie die Hilfsbereitschaft untereinander  und auch das Mittdenken über die eigene Tour hinaus wieder mehr Platz gewinnt.  Und deshalb macht es trotz der Mehrbelastung momentan durchaus auch Spass, zu arbeiten. Selbst, wenn es dabei gelegentlich bis an die eigenen körperlichen Grenzen geht und private Interessen  – mal wieder  – in den Hintergrund rücken müssen…

Aber trotzdem ist es gut, dass ich morgen einen Erholungstag habe, zumal noch nicht ganz klar ist, ob das kommende  – eigentlich freie – Wochenende unangestastet bleiben wird.
Das wird sich wohl erst am Freitag herausstellen.

8 Replies to “Zombie”

    1. Der ist auf dem Dienstplan geperrt – also darf ich nicht mal im Notfall angerufen werden.
      Die Regel gibt es zum Glück seit zwei Jahren in der Firma, nachdem es da wohl mal heftig Probleme mit der Berufsgenossenschaft gab…

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