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„Langsam ritt Otto Wollank….

„…zwischen reifenden Weinreben auf einen See zu, der im Morgenlicht schimmerte. Der Weg war sandig und gefährlich, er musste aufpassen, dass seine Stute nicht auf einem der vielen Steine ausrutschte oder an den knorrigen Zweigen entlangstreifte, die den Weg säumten. Aber er war nicht in Eile, sondern sann darüber nach, ob er die Ländereien erwerben sollte, auf denen er sich gerade bewegte.“

Im weitesten Sinne knüpft auch dieses Buch an die vorhergehenden an,  Thomas Harding , der Autor des vorletzten Buches, das ich gelesen habe, beschreibt hier einen weiteren Teil seiner familiären Spurensuche, festgemacht an einem kleinen Sommerhaus am Berliner Stadtrand, das sein Grossvater gebaut hat.  Gelegen am Gross Glienicker See wird es im Kleinen zum Schauplatz von gut einhundert Jahren deutscher Geschichte, beginnend in der Kaiserzeit – über die Nazi-Zeit und deutsche Teilung hinweg bis hin zum beinahe unrühmlichen Ende nach dem Fall der Berliner Mauer. Das

Sommerhaus am See

liegt nahe am Todesstreifen zwischen beiden deutschen Staaten und erlebt so eine wechselvolle Geschichte.

Der Klappentext:

„In den 20er Jahren wurde das Haus am See das Sommerparadies für die jüdische Familie Alexander. Für Elsie Alexander, Großmutter von Autor Thomas Harding, ist es auch nach der Verfolgung und Vertreibung durch die Nazis ein Ort für die Seele geblieben. Danach pachtete Will Meisel, Komponist und NSDAP-Mitglied, das Anwesen. Im Krieg bot das Haus seiner Familie Zuflucht. Nach der Teilung Deutschlands lag es in der sowjetischen Besatzungszone und späteren DDR, direkt an der Grenze. Wieder wurde es zur Zuflucht für Familien. Sie sahen, wie am Gartenende die Mauer gebaut wurde und wie sie fiel. Thomas Harding hatte seine Großmutter nach der Wende einmal dorthin begleitet. Viele Jahre später kam er wieder. Es war wie ein Wunder. Das Haus stand immer noch, inzwischen aber verlassen und dem Verfall preisgegeben. Er beschloss, die Geschichte dieses Hauses und der Menschen, die in ihm gelebt hatten, zu erzählen. Und nicht nur das: Er konnte die Stadt Potsdam, inzwischen Besitzerin des Grundstücks, davon überzeugen, dass dieses Haus Denkmalschutz verdient. „

Ergänzend dazu gibt es auch noch einen Artikel des Spiegel über dieses Haus, auf den ich gerne auch verweise, so wie eine Website, auf der es weitere Bilder und Informationen zum inzwischen unter Denkmalschutz stehenden Haus gibt : Alexander Haus.

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