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Möblierungsfrage

Als Beute-Hanseat  mit westfälischen Wurzeln musste ich mich im Lauf der Zeit schon an manche hanseatischen Eigenheiten gewöhnen – z.B., dass man zwischen Weihnachten und Neujahr nicht wäscht, weil man die Wäsche nicht aufhängen darf. Sonst stünde im nächsten Jahr Unglück oder gar Schlimmeres ins Haus.
Zum Glück geht der Lokalpatriotismus bei meiner Liebsten dann zwar doch nicht so weit, so dass ich auch am Neujahrstag frische (Unter-)Wäsche hatte, aber in einem anderen Punkt scheinen keinerlei Kompromisse möglich:Denn so, wie in diesem Beispielbild würde in unserem Haushalt wohl kein Bett stehen.
Füsse zum Fenster raus? Auf gar keinen Fall!!!
Wobei sich die  Erklärungen dafür zumindest dann erheblich widersprechen, wenn man dieses Prinzip mal ein wenig kugelt. Beispielweise hier: Klick.
Eine wissenschaftlich fundierte Begründung gibt es dafür jedenfalls nicht, genau so wenig wie für die oben angesprochene Hygieneabstinenz zwischen den Jahren.

Allerdings habe ich beim weiteren Nachlesen zumindest einen Hinweis aus dem Bereich Feng-Schui gefunden, der die Ausrichtung des Bettes in unserem zukünftigen Gästezimmer mit dem Kopfende nach Süden stark befürworten würde. Das aber wäre  zwar genau die richtige Richtung –

„Blick nach Norden (Kopf zeigt nach Süden): ruhige, meditative Lage, besonders gut geeignet für ältere Menschen und solche, die unter Schlafproblemen leiden.“

–  würde aber eine weiteren Regel widersprechen:

„Positionieren Sie Ihr Bett nicht in der Linie zwischen Eingangstüre und Fenster, da sich dieser „Durchzug“ negativ auf Ihren Schlaf auswirken kann.“

Was also tun?
Hätte der  Architekt das Zimmer bloss anders geplant.

4 Replies to “Möblierungsfrage”

  1. Das mit dem Nichtwäschewaschen zwischen den Jahren ist gar nicht so norddeutsch, gibt es auch in Bayern. Da ist es die Percht und die wilde Jagd, die nicht wollen, dass Frauen zwischen den Jahren ackern. Es bezieht sich nämlich nicht nur, aufs Wäschewaschen, alle Hausarbeit inklusive Spinnen und Weben sollen ruhen. Heute ist letzteres ja eher ein Hobby, also darf man wohl. Hier im Norden ist es Wotan und die Wilde Jagd, die keine frischgewaschene Wäsche zwischen den Jahren wollen. Für Feministinnen wie mich, ist es Hel und die Wilde Jagd. Die wilde Jagd aber immer.

    1. Immerhin ist es in dem Kulturkreis, in dem ich sozialisiert wurde, ein völlig unbekannter Brauch.

      Den westfälischen Bauern aus der Bielefelder Senne war sowas wohl eher egal.Und ihre Gattinen waren auch mehr handfester Natur, die hätten wohl eher versucht, die Wilde Jagd mit dem Strunkbesen zu vertreiben, als schmutzige Wäsche im Haus zu haben.

  2. Hier gibt es das mit der „Weihnachtsruhe“ auch.
    Und was den Durchzug zwischen Tür und Fenster betrifft, dann bin ich im Sommer froh, wenn es zieht.,Dann kann ich besonders gut schlummern (und vom Meer träumen.)

    1. Weihnachtsruhe ist mir schon eher bekannt – allerings in der Form dass da generell nur die nötigsten Arbeiten gemacht wurden. Die Zeit zwischen den Jahren gehörte der Familie und sonst niemandem.

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